Eine Spur der Verwüstung hat das jüngste Unwetter am Donnerstagabend in Oberkärntner Gemeinden und Tälern hinterlassen. Die „Krone“ rückte in die Katastrophengebiete aus.
Der Freitagmorgen begann auf der Fahrt ins Katastrophengebiet Radenthein wie ein normaler, schöner und sonniger Sommertag. Doch bei der Ortstafel Kaning ändert sich die Stimmung schlagartig. Eine Weiterfahrt ist nicht möglich.
Die Straße ist mit Schlamm und Geröllmassen überschwemmt, die Bäche dreifach so hoch und breit und die Einsatzkräfte haben alle Hände voll zu tun.
„Musste woanders übernachten“
Am Weg dorthin treffen wir auf einen jungen Mann, der gerade zu Fuß zu seiner Familie unterwegs ist. „Ich komme von der Arbeit, konnte wegen des Unwetters in der Nacht auf Freitag nicht mehr heim nach Kaning. Mein Auto musste ich stehen lassen“, erzählt Stefan Penker, der in der verheerenden Unwetternacht im Tal übernachten musste.
Zufahrt zu Haus zerstört
Knapp vor seinem Haus bei der Ortseinfahrt schaufelt ein junger Feuerwehrmann die Schlammmassen weg. Seine Familie konnte sich noch rechtzeitig vor den tonnenschweren Geröll in Sicherheit bringen.
„Ich habe die Erde, die wie eine Schlammlawine entlang des Flusses gekommen ist, davor schon riechen können. Wir liefen so schnell wir konnten auf einen Hügel oberhalb unseres Hauses“, schildert Feuerwehrmann Michael Poppernitsch die Horrorszenen. „Kurz danach riss es uns die Zufahrtsbrücke zu unserem Haus weg.“
Verletzt wurde in diesen schrecklichen Stunden zum Glück niemand. Häuser mussten jedoch evakuiert werden.
Urlauber mittels Heli befreit
„Gefahr war im Verzug! Einem Ferienhaus wurde der Boden weggeschwemmt“, sagt Bürgermeister Michael Maier. „Vor allem bewirtschaftete Hütten sind betroffen und von der Außenwelt abgeschnitten. 25 Urlauber wurden am Nachmittag mittels Hubschrauber aus dem Tal geflogen und wurden örtlich in Hotels untergebracht oder sind bereits abgereist.“
Wir mussten bereits vor zwei Jahren solche dramatischen Nächte durchleben. Aber die waren im Vergleich zum Aktuellen harmlos, ...
... sind sich mehrere Bürger von Kaning einig
„Der Schmerz sitzt tief!“
Und auch vom beliebten Ausflugsziel Mühlenwanderweg ist nichts mehr übrig. „Der Schmerz sitzt tief! Alle Mühlen, bis auf eine, wurden weggespült.“
Aufatmen können die Einsatzkräfte laut Wetterprognose aber nicht. Ein gewitterreiches Wochenende steht bevor.
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