Ein tragischer Vorfall hat sich mitten in einer Vorstellung im Münchner Nationaltheater ereignet: Der Dirigent Stefan Soltesz brach auf der Bühne zusammen. Wenig später konnte nur mehr der Tod des 73-Jährigen festgestellt werden. Der gebürtige Ungar hatte in Österreich studiert und gearbeitet - unter anderem bei den Salzburger Festspielen.
Mit Entsetzen und großer Trauer gebe die Bayerische Staatsoper den Tod des 73-Jährigen bekannt, teilte ein Sprecher mit. Der Vorfall ereignete sich demnach am Freitagabend, während Soltesz die Komische Oper „Die schweigsame Frau“ dirigierte.
„Die Nachricht über den Zusammenbruch und das Ableben von Stefan Soltesz macht mich zutiefst traurig“, sagte Intendant Serge Dorny dem Sprecher zufolge. „Wir verlieren einen begnadeten Dirigenten. Ich verliere einen guten Freund. Meine Gedanken sind bei seiner Frau Michaela.“
Dirigent schlug „mit entsetzlichem Knall“ am Boden auf
Ein Besucher beschrieb den dramatischen Vorfall auf Twitter: „Am Ende des ersten Aktes wird der Dirigent Stefan Soltesz ohnmächtig und schlägt mit einem entsetzlichen Knall auf dem Boden auf, einige Zuschauer stehen auf und rufen: ,Arzt!‘“ Danach sei der Vorhang gefallen.
Studium und Karrierebeginn in Österreich
Der in Ungarn geborene Soltesz studierte den Angaben zufolge Dirigieren, Komposition und Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Nach Stationen als Dirigent in Wien und Graz und als musikalischer Assistent von Karl Böhm, Christoph von Dohnányi und Herbert von Karajan bei den Salzburger Festspielen sei er Dirigent der Staatsoper Hamburg, der Deutschen Oper Berlin sowie Generalmusikdirektor am Staatstheater Braunschweig gewesen.
Von 1992 bis 1997 war er Chefdirigent der Flämischen Oper in Antwerpen/Gent, von 1997 bis 2013 Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker und Intendant des Aalto-Musiktheaters, wie die Bayerische Staatsoper weiter mitteilte. Außerdem seien viele Gastdirigate hinzugekommen.
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