Ein Google-Spezialist meint, er habe ein eigenes Bewusstsein und Gefühle in einem dort entwickelten Programm entdeckt - dass er sich für diese Künstliche Intelligenz eingesetzt hatte, hat ihn nun allerdings den Job gekostet. Der Konzern begründete den Rausschmiss mit dem Verstoß gegen Unternehmensrichtlinien und „völlig unbegründeten“ Behauptungen.
Der Informatiker Blake Lemoine hatte für die Konzern-Mutter der Suchmaschine Google, Alphabet, gearbeitet und nach monatelangen Tests des durch KI gesteuerten Chatbots LaMDA (Language Model for Dialogue Applications/Sprach-Muster für angewandten Dialog) erklärt, das Programm sei unabhängig in seinen Antworten und zeige Gefühle. Er verglich LaMDA mit einer Person mit eigenem Bewusstsein.
KI soll Bewusssein von Kind im Alter von 7 bis 8 Jahren haben
In einem Interview mit der „Washington Post“ verglich Lemoine das Bewusstsein des Chatbots mit dem eines „sieben- bis achtjährigen Kindes“ . Im Rahmen eines Projekts habe er sich mit dem Programm über Religion unterhalten - bei diesem Gespräch habe der Chatbot begonnen, über seine eigenen Rechte und Persönlichkeit zu sprechen. Zudem habe die KI Lemoine davon überzeugt, seine Meinung über Isaac Asimovs drittes Gesetz der Robotik zu ändern.
Google glaubt nicht an Chatbot mit Gefühlen
Doch Google konnte er damit nicht überzeugen. „Es ist bedauerlich, dass Blake trotz langwieriger Auseinandersetzungen mit diesem Thema weiterhin gegen klare Arbeits- und Datenschutzrichtlinien verstoßen hat, die den Schutz von Produktinformationen beinhalten“, antwortete ein Konzernsprecher auf Reuters-Anfrage. Google sowie führende Wissenschaftler wiesen Lemoines Ansichten als falsch zurück. Nach ihren Angaben ist LaMDA ein komplexer Algorithmus, der entwickelt wurde, um überzeugend menschliche Sprache zu erzeugen.
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