Die Tiroler Grünen haben am Samstag bei einer Landesversammlung in Innsbruck weitere personelle Weichenstellungen für die Landtagswahl vorgenommen. Als Spitzen-Duo standen bereits Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter fest, nun wurde die Reihung der Listenplätze drei bis acht fixiert. Die Innsbrucker Gemeinderätin Zeliha Arslan wird auf Platz drei kandidieren, der Landtagsabgeordnete Georg Kaltschmid an vierter Stelle. Derzeit halten die Grünen vier Mandate.
Als fünfte geht die Wörgler Gemeinderätin Iris Kahn an den Start. Der derzeitige Abgeordnete Michael Mingler landete auf dem sechsten Platz, die Quereinsteigerin und Forstwirtin Cordula Ettmayer-Kreiner auf dem siebenten. An achter Stelle kandidiert Landessprecher Christian Altenweisl. Nicht mehr angetreten waren Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe, Soziallandesrätin Gabriele Fischer und Landtagsvizepräsidentin Stephanie Jicha. Fischer hatte sich selbst mit Kaltschmid als Duo für die Spitzenkandidatur beworben, Mair und Wohlfahrtstätter entschieden jedoch das grüne Rennen für sich.
Diskussion über Vermögenssteuern
Vor der am Nachmittag abgehaltenen digitalen Wahl hatten Spitzenkandidat Mair und Gesundheitsminister Johannes Rauch die Mitglieder auf den Wahlkampf eingeschworen. Rauch betonte außerdem, die Diskussion über Vermögenssteuern im Bund weiterhin führen zu wollen. Auch wenn er wisse, dass eine Besteuerung von Vermögen in der Bundesregierung „nicht konsensfähig“ sei, wolle er dranbleiben. „Ich halte diese Debatte für unausweichlich, denn das wird sich gar nicht anders ausgehen“, meinte der Gesundheits- und Sozialminister im Hinblick auf die Auswirkungen der Teuerung. Er war zudem der Meinung, dass man einen Teil der Mehrkosten für die Bevölkerung ausgleichen könne, „aber nicht ewig“. Er verwies dabei auf die Anhebung von Sozialleistungen.
Für Rauch steht Tirol angesichts der Krise nun „vor der Wahl in einer Situation, die wir so noch nie hatten“. „Das hat eine gewisse Schwierigkeit“, räumte der Vorarlberger ein. Derzeit würden aufgrund der Teuerung Menschen in Beratungsstellen kommen, die vorher noch nicht darauf angewiesen gewesen seien.
Entschuldigt meine Ungeduld, aber mir geht einfach manches zu langsam.
Gebi Mair
Auch Mair räumte dem Thema Preissteigerungen in seiner Rede vor der grünen Basis viel Raum ein. Er richtete der Bundesregierung aus, dass ihre Maßnahmen „gut gemeint“ seien und „viel kosten“. Er habe allerdings oft den Eindruck, dass sie „nicht ankommen“ würden, sagte er auch in Richtung seines Parteikollegen Rauch. Er bitte ihn, „das mitzunehmen“. „Entschuldigt meine Ungeduld, aber mir geht einfach manches zu langsam“, hielt er fest.
„Sicherheit am Konto“
Ein wesentliches Wahlkampfthema werde daher „Sicherheit“ sein: „Ich weiß, dass da bei vielen ein geistiges Blaulicht aufgeht. Aber ich meine das vollkommen ernst“, sagte Mair. Für ihn bedeute dies nämlich auch „Sicherheit am Konto“. Darüber hinaus gelte es, Menschen vor Gewalt, Umwelteinflüssen, Krieg und Umweltkatastrophen zu schützen.
Es sind verrückte Zeiten. Niemand weiß derzeit genau, was auf uns zukommt. Wir Grünen auch nicht.
Gebi Mair
Mair bekräftigte, dass die Grünen weiterhin in der Regierung vertreten sein wollen. Es stehen aber „verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung“, meinte er. „Es sind verrückte Zeiten. Niemand weiß derzeit genau, was auf uns zukommt. Wir Grünen auch nicht. Aber wir wissen, worauf es ankommt“, versuchte er die grünen Mitglieder zu motivieren.
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