Charles Leclerc erhielt im Qualifying zum Grand Prix von Frankreich Windschatten von Ferrari-Kollege Carlos Sainz, der heute (15 Uhr/live im sportkrone.at-Ticker) von ganz hinten starten muss. Red Bull glaubt trotzdem an die vollen Punkte.
„Grandissimo Ferrari, grande Carlos“, funkte Charles Leclerc aus dem Auto an die Box der „roten Göttin“. Mit einer starken Teamleistung holte der Monegasse auf dem Circuit Paul Ricard seine 16. Poleposition. „Ohne Carlos wäre es deutlicher enger geworden“, schmunzelte Leclerc etwas später und analysierte. „Ich hatte das ganze Wochenende über kein gutes Gefühl. Zum Glück haben wir das fürs Qualifying wieder umdrehen können. Jetzt fühlt sich das Auto gut an und ich hoffe, wir können das am Sonntag finalisieren.“ Nachsatz: „Aber wir müssen schauen, was da von Red Bull kommt, die haben in den Trainings nicht ganz durchschaubare Zeiten gefahren.“
Und von Red Bull kam sofort die Kampfansage, die Antwort auf Leclercs Rätselraten. „Wir sind auf einen guten Rennspeed gegangen, haben im dritten Training eindrucksvolle Longruns gezeigt“, sagte Motorsportchef Dr. Helmut Marko bei „ServusTV“ und ergänzte: „Ferrari hat ein super Windschatten-Spiel gespielt. Ich denke, dass der Abstand nicht drei, sondern ein Zehntel war. Im Gesamten sind wir mit zwei Autos vorne, also sehr gut aufgestellt.“
Sainz gibt sein Bestes
Hinter Leclerc nehmen Max Verstappen und Sergio Perez die Jagd auf, weil Carlos Sainz wegen des Motorwechsels in der letzten Startreihe steht. „Ich freue mich für Charles, bin glücklich, dass unser Plan aufgegangen ist“, meinte der Spanier. „Für mich wird es nicht einfach, von ganz hinten. Die Reifen überhitzen sehr schnell, aber ich werde wieder mein Bestes geben.“
Richtig ins Schwitzen ist Verstappen bei Temperaturen weit über 30 Grad gekommen. „Ferrari war sehr stark, aber uns hat Grip gefehlt, ein wenig Wind war auch da, natürlich habe ich mir mehr erhofft“, sagte der regierende Weltmeister und fand dann doch einen Strohhalm: „Auf den Geraden sind wir schneller, das stimmt mich zuversichtlich.“ Red Bulls Superstar drehte den RB18 auf der Mistral-Geraden auf 339 km/h, der Ferrari lag fünf sechs km/h zurück
Die Fans dürfen sich erneut auf ein beinhartes Duell zwischen Leclerc und Verstappen freuen. Entscheidet neben dem Reifenverschleiß die Strategie? „Wir haben im Vorjahr mit einer Zwei-Stopp-Strategie gewonnen und haben auch diesmal die nötigen Reifen dafür“, sagte Helmut Marko. „Ich glaube, wir sind im Vorteil, aber natürlich müssen wir alles umsetzen. Dazu haben wir Perez in einer guten Position, wir wollen volle Punkte!“
Mercedes enttäuscht
„Wenn wir Leclerc wegen des Windschatten-Fahrens wegnehmen, sind wir sieben Zehntel hinter Verstappen. Und das ist alles andere als zufriedenstellend“, meinte Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach den Plätzen vier (Lewis Hamilton) und sechs (George Russell) und schüttelte den Kopf: „Wir haben Upgrades gebracht, die sind aber rückwärts gegangen und wir verstehen wieder sehr wenig.“ Was bleibt, ist die Hoffnung auf die Rennpace. Wolff: „Vielleicht haben wir ja eine Rakete ...“
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