Fünf Tote geborgen
674 Migranten auf Schiff im Mittelmeer gerettet
Bei einer Überfahrt über das Mittelmeer sind erneut Migranten ums Leben gekommen. Sie befanden sich zuvor an Bord eines Fischerbootes mit 674 Migranten an Bord, das von der italienischen Küstenwache unweit der Küste der süditalienischen Region Kalabrien in Sicherheit gebracht wurde. An Bord waren auch 30 unbegleitete Minderjährige. Fünf Leichen wurden aus dem Wasser geborgen.
Die geretteten Migranten trafen am Sonntag zum Teil auf Sizilien und zum Teil auf Kalabrien ein. Zuvor hatte die Küstenwache mit dem italienischen Marineschiff „Diciotti“ andere Migranten gerettet, die sich auf seeuntauglichen Booten in italienischen Gewässern befanden.
Das Boot sei mehr als 200 Kilometer vor der kalabrischen Küste getrieben, ein Handelsschiff und mehrere Schiffe der italienischen Behörden hätten die insgesamt 674 Menschen gerettet, einige davon direkt aus dem Wasser.
In verschiedenen Operationen nahmen auch Helfende des Berliner Vereins „Sea Watch“ rund 450 Menschen auf ihrem Schiff „Sea-Watch 3“ auf, die sie von überladenen Booten gerettet hatten. Die Migranten setzen meist aus Libyen in seeuntüchtigen Booten nach Italien über.
Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ brachte ein überfülltes Schlauchboot in Seenot mit 87 Personen an Bord in Sicherheit, das in internationalen Gewässern vor Libyen trieb. An Bord befanden sich auch mehrere unbegleitete Minderjährige. Keiner von ihnen hatte eine Rettungsweste. Die Überlebenden werden nun von den Teams des Roten Kreuzes und von SOS Mediterranee betreut.
Aufnahmezentrum auf Lampedusa am Limit
15 Anlandungen mit insgesamt 411 Migranten wurden in der Nacht auf Sonntag auf der süditalienischen Insel Lampedusa gemeldet. Der Hotspot mit 1184 Gästen steht vor dem Zusammenbruch. Mehrere Migranten waren in den vergangenen Tagen von der Küstenwache gerettet worden oder hatten mit kleinen Booten direkt die Insel erreicht.
34.013 Migranten haben seit Anfang 2022 die süditalienische Küste erreicht. Im Vergleichszeitraum 2022 waren es 25.552 gewesen, teilte das italienische Innenministerium in Rom mit.
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