„Schock sitzt tief“

Nach Unwetter vermisst: Bangen um Pfarrer Augustin

Tirol
25.07.2022 06:14

„Es besteht kaum Hoffnung, wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen“, ist im Tiroler Stubaital nach dem verheerenden Unwetter am Freitag immer wieder zu hören. Das Schicksal von Pfarrer Augustin, der spurlos verschwunden ist, sorgt für große Bestürzung im Tal und weit darüber hinaus. Innsbrucks Bischof Hermann Glettler ruft indes zum Gebet für den Geistlichen auf.

„Wo ist Pfarrer Augustin?“, schrieb Glettler am Sonntag auf Instagram. Diese Frage bewegt dieser Tage viele. „Ich teile die Trauer mit der Bevölkerung im Stubaital und in ganz Tirol. Herzliche Anteilnahme, Trost von Gott, …. Vermutlich ist der Pfarrer beim verheerenden Murenabgang, in der Nacht von Freitag auf Samstag, tödlich verunglückt. Gewissheit gibt es nicht. Danke für das Gebet!“, so das Kirchenoberhaupt der Diözese Innsbruck weiter.

Bibel und persönliche Gegenstände entdeckt
Eine Bibel, Visitenkarten und Dokumente - diese persönlichen Gegenstände des Pfarrers entdeckten Kräfte der Wasserrettung am Samstag am Ufer der Ruetz. Teile seines Autos wurden ebenfalls aus den reißenden Fluten gezogen - in mehrere Stücke zerfetzt und kaum mehr als Pkw zu erkennen.

Große Anteilnahme und Trauer im ganzen Tal
Von Pfarrer Augustin fehlt weiter jede Spur. Die Suche nach dem Vermissten wurde vorerst eingestellt. Sie soll fortgesetzt werden, wenn sich das Wasser des Ruetz-Flusses beruhigt hat. Bei den Sonntagsmessen in den fünf Pfarren des Seelsorgeraumes wurde für den Geistlichen gebetet. „Der Schock sitzt tief. Im gesamten Tal ist das Schicksal des Pfarrers das Thema Nummer eins. Die Anteilnahme ist groß“, fasst Bürgermeister Johann Deutschmann aus Fulpmes die Stimmung zusammen. Ähnlich die Worte seines Amtskollegen Andreas Gleirscher aus Neustift: „Wir alle sind tief betroffen. Kein materieller Schaden kann so schwer wiegen wie Angst und Trauer um einen Menschen.“

Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren
Die Aufräumarbeiten nach dem Unwetter laufen indes weiter auf Hochtouren. Die Geschiebebecken im Tal sind voll mit Geröll und Gestein und müssen nun so schnell wie möglich ausgebaggert werden. Bereits für Montag sind weitere Niederschläge angekündigt. 

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