Hitze-Schlagzeilen gab es damals nicht, doch Chroniken erzählen, wie Mitteleuropa 1540 eine fast biblische Katastrophe erlebte. Monatelang ausbleibender Regen hatte Folgen, die kaum vorstellbar sind.
Die Einträge in rund 300 europäischen Chroniken sprechen Bände: Das Jahr 1540 war von einer Dürre und deren dramatischen Folgen geprägt, wie sie in den vergangenen 1000 Jahren unerreicht war, und zwar vom Mittelmeerraum bis nach London. Der Kitzbüheler Tourismusforscher und Schneehistoriker Günther Aigner hat dazu auch aus Tirol dramatische Schilderungen zusammengetragen.
Schwazer Chronik und andere Quellen
„Anno 1540 war ein so heißer Sommer gewesen, dass es durch 15 ganze Wochen nicht geregnet“, berichtet die Schwazer Chronik. „Ein verderblicher und sengender Sommer“, heißt es anderswo. Bis in den Jänner 1541 war es warm, da blühten in Matrei am Brenner die Kirschbäume. In Pfons im Wipptal erntete man bereits im Mai das wenige Getreide, nach erneuter Saat konnte das Korn im September ein zweites Mal geschnitten werden.
Dieser Jahrtausend-Sommer war um 5 bis 7 Grad wärmer als im Mittel.
Günther Aigner
Generell waren diese Monate aber von Massenschlachtungen von Nutzvieh geprägt, von versiegten Brunnen, einzig die Reben trugen einen „Jahrtausendwein“. „Dieser Jahrtausend-Sommer war um 5 bis 7 Grad wärmer als im Mittel“, recherchierte Aigner. Ein Extremereignis, das den heurigen „Hitze-Sommer“ klar in den Schatten stellt.
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