Immer noch Pandemie und Krieg in Europa.
Es sind besondere Festspiele, die am Dienstag in Salzburg eröffnet werden. Oper und Theater mag vielen egal sein. Das macht nichts.
Die Festspiele sind seit mehr als 100 Jahren eines der bedeutendsten Kulturereignisse der Welt. Sie sind nicht nur für Reich und Schön. Für die auch, aber die bringen Millionen ins Land, das von dem Ruf lebt, eine Kulturnation zu sein.
Die Karten sind sauteuer. Was soll’s? Da haben Menschen schon sehr viel mehr Geld für dumme Ideen verbrannt. Für Krieg etwa.
Die Eröffnung der Salzburger Festspiele ist kein sommerlich leichter Kulturtermin. Das ist ein hochpolitischer Staatsakt, in dem sich die Republik zur Lage der Nation erklärt und sich gegenüber den Partnern in Europa positioniert. Österreich wird, wenn die kalte Jahreszeit hereinbricht, verlässliche Freunde mit Einfluss und Größe auf dem Kontinent brauchen.
Alexander Van der Bellen bereitet sich im Kaunertal seit Tagen auf die Salzburger Rede vor. Der Bundespräsident weiß, dass von der Rede mehr abhängt als seine Wiederwahl. Angesichts des desolaten Zustandes der Regierung und einer schwächelnden Opposition liegt es an ihm, verbindend und fordernd zugleich zu sein.
„Ich lebe von guter Suppe und nicht von schöner Rede“, heißt es in Molières Komödie von den „Gelehrten Frauen“. Doch fast jeder Tat geht das Wort voraus. Möge die Suppe flotter serviert werden als Van der Bellens Worte.
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