Der aktuelle Integrationsbericht, der am Montag von Ministerin Susanne Raab präsentiert wurde, sieht Österreich heuer mit zwei Migrationswellen konfrontiert - erstens aus der Ukraine und zweitens nach wie vor mit Asylwerbern aus Syrien, Afghanistan und dem Iran. Um Schutz haben bisher bei uns mehr Menschen als bei der Flüchtlingskrise 2015 angesucht. Raab sieht Österreich gut vorbereitet, aber: „Wir müssen wachsam sein!“
Konkret kommen durch die weit mehr als verdoppelten Asylanträge (31.000 im ersten Halbjahr) durch Putins Krieg noch 80.000 Vertriebene aus der Ukraine hinzu. Insgesamt haben also heuer schon mehr Menschen um Schutz angesucht als im gesamten Krisenjahr 2015.
2022 bisher „Ausnahmejahr bei Migration“
Ministerin Raab (ÖVP) bei der Vorstellung des mittlerweile elften Integrationsberichts: „2022 war bisher in der Integration ein Ausnahmejahr und stellt uns vor eine Mammutaufgabe. Österreich ist vorbereitet, aber wir müssen wachsam sein.“
Wir sind derzeit mit zwei Migrationswellen konfrontiert: mit jener der ukrainischen Vertriebenen – und andererseits stark steigenden Asylzahlen. Eine Herausforderung.
Integrationsministerin Susanne Raab
Noch weitere Zahlen:
Bundesregierung im Kampf gegen irreguläre Migration
Raab betonte bei der Vorstellung des Integrationsberichts, bei der auch Katharina Pabel (Vorsitzende des für Integration zuständigen Expertenrats) und Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas zu Wort kamen, dass der Kampf gegen die irreguläre Migration fortgesetzt werden muss. Federführend sei dabei Innenminister Gerhard Karner, der - teilweise in Kooperation mit anderen Staaten - Schwerpunkte im Kampf gegen organisierte Schlepperkriminalität und im Bereich des Außengrenzschutzes setze.
Rumänen hinter Deutschen zweitgrößte Migrantengruppe
Fest steht, dass Österreichs Bevölkerung nur durch Zuwanderung wächst. Seit 2015 ist der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund kontinuierlich von 21,4 Prozent auf 25,4 Prozent gestiegen. Die größte Gruppe an Zuwanderern machen dabei Deutsche (218.000, Stichtag 1. April 2022) aus, gefolgt von 140.000 Rumänen, Serben (122.000), und Türken (118.000). Auf Platz fünf liegen Bosnier (98.000), gefolgt von rund 97.000 Kroaten und 95.000 Ungarn. Mit einigem Abstand folgten 71.000 syrische sowie 66.000 polnische Staatsangehörige.
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