Am frühen Sonntagmorgen waren die Mitarbeiter des Salzburger Zoos ordentlich gefordert: Ein gefiederter Schützling war auf Erkundungstour gegangen.
Geschäftsführerin Sabine Grebner: „Wir wurden um 6.20 Uhr über die Sichtung eines Pinguins in einem Maisfeld der Gemeinde Anif informiert.“ Kurz vor sieben Uhr habe sich dann eine „Handvoll Mitarbeiter“ auf die Suche nach dem flugunfähigen Vogel gemacht. „Nachdem sich am Abend zuvor alle Brillenpinguine auf der Anlage befunden hatten, war uns der Verlust noch nicht aufgefallen.“
Drohne mit Wärmebildkamera eingesetzt
Doch einfach war die Suche nicht - selbst die eingesetzte Drohne mit Wärmebildkamera brachte keinen Erfolg. „Das Gebiet erstreckte sich auf drei nebeneinander liegende Felder mit ebenso hoch wie dicht bewachsenen Maispflanzen“, so Grebner. Die Suchmannschaft wurde schließlich vergrößert, um eine Menschenkette bilden zu können und die Maisfelder engmaschig zu durchkämmen.
Nach einer etwa dreistündigen Suchaktion konnte der junge Brillenpinguin schließlich eingefangen werden. Der abgängige Jungvogel war erst am 19. April 2022 geschlüpft und hatte erst kürzlich die Bruthöhle verlassen.
„Wir können uns das absolut nicht erklären“
Wie der noch namenlose Pinguin nachts in das etwa 800 Meter entfernte Maisfeld gelangen konnte, gibt große Rätsel auf. „Wir können uns das absolut nicht erklären. Zwischen der Pinguinanlage und dem Fundort liegen mehrere Zäune und andere Hindernisse, und Pinguine sind bekanntermaßen bessere Schwimmer als Fußgänger“, sagt Revierleiter Andreas Gfrerer.
„Auch die, nach dem Verschwinden von Pinguindame ,Lesedi‘ im vergangenen Oktober installierten Kameras, haben nichts aufgezeichnet“, ergänzt Sabine Grebner. Man werde sich jedenfalls auf Spurensuche begeben und weitere Maßnahmen ins Auge fassen.
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