Neusiedler-See-Drama

Fischsterben: „Es muss dringend etwas passieren“

Sieben Uhr früh: Berufsfischer Emmerich Varga aus Gols fährt mit seiner Zille auf den Neusiedler See. Nicht um die Netze auszuwerfen und sein täglich Brot zu verdienen, sondern um tote Fische aus dem Wasser zu bergen. 

Wie berichtet, geht den Tieren im See der Sauerstoff aus. Vor allem empfindlichere Arten wie Siechling, auch Ziege genannt, oder Zander sind davon betroffen. Sie sterben durch das warme Wasser, das weniger Sauerstoff für sie gespeichert hat.

Teilweise ist das Nass 60 Zentimeter tief, an anderen Stellen noch bis zu einem Meter.

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Fotos

Karpfen und Hechte darunter
Mitten am See sind wenige tote Fische zu sehen. Fährt man allerdings in die kleinen Schilfbuchten, findet man sie zuhauf. „Der Wind treibt die toten Tiere hierher“, erklärt Varga, während er versucht, alle Kadaver aus dem Wasser zu holen. Auch Karpfen und Hechte sind dabei.

„Wenn man das sieht, blutet einem das Herz“, gesteht der Golser, dessen Familie seit vier Generationen die Berufsfischerei am Neusiedler See betreibt. Auch er ist der Meinung, dass schnell etwas passieren muss, weil Fische und See sonst Geschichte sind.

Regen wichtig
Die beste Variante, den See wieder aufzufüllen, wäre Regen. Das würde die Situation entschärfen. Wie lange es dauert, bis es dafür genügend Niederschlag geben wird, weiß aber niemand.

Zum letzten Mal war der Neusiedler See von 1865 bis 1871 ausgetrocknet. So weit möchte man es jetzt auf keinen Fall kommen lassen.