Ilija Trojanow, bulgarisch-deutscher Autor und Übersetzer, wird die Festspielrede halten. Schon allein ihr Titel verspricht Kritik.
"Der Ton des Krieges, die Tonarten des Friedens“ – unter diesem Titel steht die, für heute von Ilija Trojanow vorbereitete, Eröffnungsrede der Festspiele. Der, in Bulgarien geborene und nach Deutschland geflüchtete, Autor und Übersetzer wird kritische Worte finden. „Markus Hinterhäuser kennt mich, er kennt mein Werk. Er weiß, dass er von mir eine politisch dezidierte, aber auch poetisch-musikalische, Rede bekommt“, erklärte Trojanow im Vorfeld. „Er wusste, worauf er sich einlässt“, fügt der Schriftsteller hinzu.
In Salzburg sitzen Reiche und Mächtige im Publikum, die sich Unangenehmes anhören müssen. Es ist ihnen zumutbar.
Ilija Trojanow, Schriftsteller
Redenreigen und Sprengstoffspürhunde
Gegen Mittag wird Trojanow seine Rede gehalten haben. Dann werden die versammelte Politik und das Publikum wissen, was der Autor zum Ukraine-Konflikt, zu russischen Festspiel-Geldern und zu den Turbulenzen der aktuellen Zeit zu sagen hat.
Festspielpräsidentin Kristina Hammer – sie wird den Redenreigen in der Felsenreitschule eröffnen – freut sich auf ihren ersten Festspielauftakt und die Tage danach. Neben Hammer und Trojanow werden heute auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Staatssekretärin Andrea Mayer und Bundespräsident Alexander Van der Bellen reden.
Kurz und knapp wurden heute die Nachfragen nach den geplanten Sicherheitsmaßnahmen rund um Residenzplatz und Hofstallgasse von der Polizei beantwortet. „Es wird das Maximum an Sicherheit aufgeboten werden, aber das Minimum an Einschränkungen für die Salzburger geben“, erklärte Chefinspektor Hans Wolfgruber. Sprengstoff-Spürhunde im Festspielhaus, temporäre Durchfahrtssperren, Beamte in Zivil und in Uniform. „Details können und wollen wir nicht verraten. Es gilt aber nicht nur den Bundespräsidenten zu schützen, sondern auch alle Anderen.“
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