Arbeit und Urlaub
Altkanzler Schröder in Moskau: Gespräch mit Putin?
Deutschlands Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder soll aktuell nicht nur zum Urlauben in Moskau sein, sondern dort „Gespräche über Energiepolitik“ führen, auch der Kreml bestätigte am Dienstag den Besuch des Altkanzlers. Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss jedenfalls nicht aus, dass Schröder auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Kontakt treten könnte.
„Treffen als solche gibt es nicht, aber wir schließen einen Kontakt nicht aus“, sagte der Kremlsprecher. Zuletzt habe es zwischen Putin und Schröder „weniger aktive“ Kontakte gegeben, hieß es. Die beiden Politiker verbindet eine Freundschaft.
Schröders Ehefrau bestätigte Moskau-Besuch
Schröders Ehefrau, Soyeon Schröder-Kim, bestätigte dem deutschen Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Dienstag, dass sich ihr Mann derzeit in Moskau aufhalte und „Gespräche über Energiepolitik“ führe. Laut einer Vorabmeldung des „Spiegel“ ist Schröder am Sonntag in Moskau angekommen und wird am Dienstag wieder abreisen. Kern der Gespräche sollen dem Vernehmen nach Gaslieferungen durch die Nord Stream 1-Pipeline sein. Unklar ist, mit wem der frühere SPD-Bundeskanzler die Gespräche führt.
Ich mache hier ein paar Tage Urlaub. Moskau ist eine schöne Stadt.
Der deutsche Altkanzler Gerhard Schröder (SPD)
Am Montag hatte bereits „RTL“ über den Besuch von Schröder berichtet. Auf die Frage, ob er Putin treffe, antwortete der Altkanzler dem „RTL“-Bericht zufolge: „Ich mache hier ein paar Tage Urlaub. Moskau ist eine schöne Stadt.“
Russland-Verbindungen sorgen für Kritik
Schröder und Putin hatten etwa 2005 gemeinsam das Projekt Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 auf den Weg gebracht. Die wichtigste Versorgungsleitung für Deutschland wird im Zuge der Sanktionen im Ukraine-Krieg inzwischen von russischer Seite immer weniger mit Gas befüllt. Putin steht in der Kritik, die Gasleitung als geopolitische Waffe zu benutzen, Schröder hatte sie dagegen stets als rein wirtschaftliches Projekt verteidigt.
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Schröder steht seit Langem wegen seiner Nähe zu Putin und zur russischen Öl- und Gaswirtschaft in der Kritik. Auch nach der russischen Invasion in die Ukraine im Februar hat sich Schröder nach Auffassung auch vieler Genossen in seiner Partei bisher nicht ausreichend von Russland distanziert. Vermutlich in der ersten Augustwoche will die Schiedskommission des SPD-Unterbezirks Region Hannover über einen möglichen Parteiausschluss entscheiden. Die rechtlichen Hürden für eine Parteistrafe oder gar einen Ausschluss sind allerdings sehr hoch.
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