Das Land bereitet sich angesichts der Gaskrise auf einen harten Winter vor. Eine wichtige Rolle spielt die Bereitschaft der Bevölkerung zum Energiesparen.
Die heimischen Gasspeicher sind zur Hälfte voll – damit kommt Österreich laut E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch sechs Monate über die Runden. Weil Russland ab heute noch weniger Gas liefert (siehe Seite 9), bereite sich OÖ „auf alle Eventualitäten“ vor, sagte Energielandesrat Markus Achleitner (ÖVP) nach dem Landes-Energielenkungsbeirat am Dienstag.
Der Speicherstand liegt bei 48,95 TWh. Das bedeutet, die aktuelle Gasversorgung in Österreich ist derzeit gesichert.
Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand E-Control
Gasverbrauch rückläufig
Sein Resümee: „Es ist ernst.“ Ein gänzlicher Gas-Stopp wäre für das Industrieland Oberösterreich ein „absoluter Worst Case“. Immerhin entfallen 77 Prozent des hiesigen Gasverbrauchs auf den produzierenden Bereich. Gas sei aber auch für die Erzeugung von Strom und Fernwärme unentbehrlich. Damit auch bei reduzierten Lieferungen ausreichend Gas für den Winter eingespeichert werden kann, müsse jetzt Energie gespart werden – in der Wirtschaft und in Privathaushalten. Von „Ge- und Verboten“ halte er aber nichts, sagt Achleitner – er setze auf Eigenverantwortung. Immerhin seien in OÖ von Jänner bis Mai bereits um zehn Prozent weniger Gas verbraucht worden.
Das ist ein klarer Aufruf: Energiesparen war immer richtig, aber so richtig und wichtig wie jetzt war es noch nie!
Markus Achleitner (ÖVP), Energielandesrat
Ziel der Bundesregierung ist es, die Gasspeicher bis Herbst zu 80 Prozent zu füllen. Sollte das nicht gelingen, werde es Lenkungsmaßnahmen geben, kündigt Achtleitner an. Dazu würden „Schubladenverordnungen“ erarbeitet. Parallel dazu werde schon jetzt ein „Oö. Notfallplan Energielenkung Strom“ ausgearbeitet. Darin sollen der zeitliche Ablauf und die jeweiligen Akteure zur Sicherung der Stromversorgung festgelegt werden.
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