Am Mittwoch, 27. Juli, ist der steirische „Equal Pension Day“ - jener Tag, an dem Pensionisten schon so viel Geld bekommen haben, wie es Pensionistinnen bis Ende des Jahres bekommen werden. Gerade in Zeiten der Teuerung und Inflation bedroht das viele Frauen in ihrer Existenz.
1239 Euro Pension erhalten Frauen in Österreich im Durchschnitt. Das sind 41 Prozent oder 864 Euro weniger als Männer. Der „Equal Pension Day“ fällt österreichweit auf den 3. August. In der Steiermark - wo der Unterschied noch größer ist - liegt der „Tag der gleichen Pensionen“ schon am 27. Juli.
Die sogenannte Armutsgefährdungsschwelle lag im Jahr 2021 in Österreich bei 1371 Euro, schreibt die Armutskonferenz - also klar über den Durchschnitts-Pensionen. Die aktuellen Teuerungen verschärfen die Situation einmal mehr.
Frauen arbeiten ohne Bezahlung
Woran liegen die eklatanten Unterschiede? Vor allem daran, dass Frauen in den vergangenen Jahrzehnten viel Arbeit ohne Bezhalung geleistet haben. Sie kümmern sich nach wie vor hauptverantwortlich um Kinder und steckten dafür im Beruf oft zurück. Sie arbeiten in schlechter bezahlten Branchen, oft im Dienstleistungs- oder Gesundheits- und Sozialsektor. Sie pflegen öfter ältere Menschen. „All diese Faktoren führen dazu, dass fast die Hälfte aller Frauen in Teilzeit arbeitet - oft unfreiwillig“, sagt Helga Ahrer, Frauenvorsitzende beim ÖGB.
Kinderbetreuung entscheidend
Was will die Politik gegen diesen Missstand tun? Helga Ahrer fordert einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz. „Der Rechtsanspruch würde zu echter Wahlfreiheit führen und berufstätigen Frauen ermöglichen, selbst zu entscheiden, wie viele Stunden sie arbeiten wollen.“
Bürgermeisterin Kahr für Preisdeckel
Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) plädiert einmal mehr für eine Deckelung von Energie- und Mietpreisen. „Die höchste Inflation seit Jahrzehnten wird für immer mehr Menschen in Graz zum existenziellen Problem, ganz besonders für Pensionistinnen. Ziel muss es aber sein, eine gerechte Gesellschaft zu schaffen, die Arbeit gerecht verteilt und Frauen und Männer gleich bewertet und bezahlt", sagt Kahr.
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