Wenig Freude über das Quarantäne-Aus herrscht bei den Gesundheits- und Krankenpflegern. Zu viele Fragen seien offen, die Verantwortung würde auf Mitarbeiter abgewälzt. Auch Protestaktionen schließen Betriebsräte nicht aus.
„Wenn man seine Großeltern im Heim besuchen möchte, braucht man einen negativen Test. Die Mitarbeiter sollen jedoch mit positivem Test schwer kranke oder betagte Menschen pflegen? Übernimmt bei einer Ansteckung dann auch das Gesundheitsministerium die Haftung?“, fragt Gerald Mjka von der Gewerkschaft vida.
Erneute Spaltung in Teams
Kritik kommt auch vom Personal: „Ich befürchte, der Vater des Gedankens ist, dass so die akute Personalnot kaschiert werden soll“, sagt Florian Haskovec, diplomierte Pflegekraft im Anton-Proksch-Institut. Zudem hat er Bedenken, dass die Regelung einen Keil ins Team treiben könne, da ein Unterschied zwischen „nur“ positiv getestet und „tatsächlich krank“ gemacht werde. „Ich werde aus moralischen und professionellen Gründen als positiv Getesteter nicht arbeiten“, betont Haskovec.
Verantwortung wird abgeschoben
Heimhelferin und Betriebsrätin Jelena Bostan sieht zudem zu viele ungeklärte Fragen: „Die Mitarbeiter sind verunsichert, weil die Verantwortung auf sie abgeschoben wird.“ Was heißt Symptom? Wer kontrolliert die Maskenpflicht? Man behalte sich Protestaktionen vor.
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