ÖVP-Obmann Anton Mattle erklärte die Wolfs-Problematik bereits Dienstag via „Krone“ zur Chefsache: Abschuss-Entscheide exekutieren und mehr Tempo bei Entscheidungen.
Jetzt ist es offenbar überall in der ÖVP angekommen: Die völlig unkontrollierte Wiederansiedlung großer Beutegreifer gefährdet die traditionelle Tiroler Alm- und Weidewirtschaft. „Mein Ziel ist es, ein neues Regelwerk zu etablieren, um Nutztiere und die heimische Almwirtschaft zu schützen. Abschüsse von Problemtieren müssen schneller, unbürokratischer und effizienter erfolgen“, wiederholte VP-Chef Anton Mattle, was er bereits Dienstag gegenüber der „Krone“ sagte, am Mittwoch bei einem kurzfristig einberufenen Medientermin in Mutters.
Es brauche daher einen „juristischen Grenzgang, auch mit dem Risiko, das einzelne Maßnahmen bekämpft oder vielleicht sogar aufgehoben werden“.
Aufhebung der Schonzeit
Wie in der Sonntags-„Krone“ bereits skizziert, sollen Abschüsse zukünftig nicht mehr via Bescheid, sondern mit Verordnung ermöglicht werden. In der Praxis soll dies über eine Aufhebung der Schonzeit in bestimmten Gebieten passieren. Das hat den Vorteil, dass dagegen keine unmittelbaren Rechtsmittel möglich sind, die die Jagd hinauszögern und damit die Gefahr für die Nutztiere verlängern. Eine Novelle des Jagdgesetzes geht sich vor Herbst nicht mehr aus, wird aber Grundlage für Regierungsverhandlungen.
Am Montag besuchte Mattle den Alpenzoo, da war der letzte Tiroler Wolf schon sehr krank. Am Donnerstag wird das Tier erlöst.
Wir haben gewarnt und man hat uns Egoismus oder gar Jagdneid vorgeworfen!
Anton Larcher
Klare Worte der Jäger
Die Tiroler Jäger weisen seit Jahren auf die Beutegreifer-Problematik hin. „Es ist nicht unsere Aufgabe, nun das Problem - wie von einigen gefordert - zu lösen. Wir haben die Tiere weder ausgesetzt, noch zurückgeholt. Wir haben gewarnt und man hat uns Egoismus oder gar Jagdneid vorgeworfen!“, findet Landesjägermeister Anton Larcher klare Worte.
Politik hat einfach zugeschaut
Er erinnert daran, dass man bereits seit Jahren auf die sich nunmehr dramatisch verschärfende Lage bezüglich großer Raubtiere in der dicht besiedelten Tiroler Kulturlandschaft hinweist: „Wir haben auch stets betont, dass nicht wir es sein wollen, die die Suppe, die uns einige fehlgeleitete Ideologen und fanatische Tieraktivisten eingebrockt haben, auslöffeln wollen. Hier haben Gesetzgeber bzw. Entscheidungsträger auf allen Ebenen zugeschaut und sich viel zu lange gescheut, den Menschen die Wahrheit zu sagen. Das sind keine Streicheltiere, sondern echte Raubtiere mit Zähnen und Klauen!“
„Lassen uns nicht an den Pranger stellen“
Übergriffe auf Schafe und Rinder seien die erste Stufe. Wolf und Bär werden schon bald erkennen, dass sich in der Nähe von Menschen umfangreiche Nahrungsquellen auftun und die oft erzählte Scheu wird dann rasch abgelegt. Die Tiroler Jägerschaft werde, so Anton Larcher, aber natürlich helfen, wo man könne. „An den Pranger lassen wir uns für unsere Hilfe, das Problem zu lösen, aber sicher nicht stellen!“
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