Taliban-Unterdrückung
Frauen in Afghanistan: „Ein Tod in Zeitlupe“
Ein Bericht von Amnesty International zeichnet ein desaströses Bild seit der Machtübernahme der Islamisten. Afghanische Frauen werden nach fast einem Jahr der Taliban-Herrschaft weiter systematisch unterdrückt und diskriminiert. Mädchen und Frauen würden für kleinste Vergehen bestraft. Es sei auch „jeder Aspekt des täglichen Lebens - ob sie zur Schule gehen können, ob und wie sie das Haus verlassen können“ stark eingeschränkt.
„Es ist wie ein Tod in Zeitlupe“, heißt es wörtlich im jüngsten Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zur Situation von Frauen und Mädchen in Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban. Die im Land herrschenden Taliban sollen Mädchen und Frauen für kleinste Vergehen wie das Zeigen in der Öffentlichkeit ohne männliche Begleitperson festgenommen haben. Amnesty nahm die internationale Gemeinschaft in die Pflicht und warnte davor, afghanische Frauen nicht ihrem Schicksal zu überlassen.
Von den Versprechen der Taliban bei ihrer Machtübernahme im August vergangenen Jahres sei wenig zu sehen, kritisierte die Organisation. Damals habe man versichert, die Rechte von Frauen und Mädchen nicht einzuschränken. Das Gegenteil sei nun der Fall, meinte Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard.
Zahl der Kinder- und Zwangsehen stieg wieder an
Auch die Zahl der Zwangs-, Früh- und Kinderverheiratungen sei in die Höhe geschossen. Gründe dafür seien etwa der Druck von Taliban-Mitgliedern, sie zu heiraten sowie fehlende Bildungs- und Berufschancen für Frauen gewesen.
Callamard warnte, dass sich die „schonungslose Unterdrückung“ der weiblichen Bevölkerung Tag für Tag verschärfe. Die internationale Gemeinschaft müsse daher „dringend darauf pochen, dass die Taliban die Rechte von Frauen und Mädchen achtet und schützt“.
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