„Erhöhen Export“

Selenskyj will EU in Energiekrise mit Strom helfen

Ausland
28.07.2022 06:29

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will der EU in der Energiekrise mit zusätzlichen Stromlieferungen aus seinem Land helfen. „Wir bereiten uns auf die Erhöhung unseres Stromexports für die Verbraucher in der Europäischen Union vor“, sagte der Staatschef am Mittwochabend in Kiew in seiner abendlichen Videobotschaft. „Unser Export erlaubt es uns nicht nur, Devisen einzunehmen, sondern auch unseren Partnern, dem russischen Energiedruck zu widerstehen.“

Selenskyj spielte damit auf die sinkenden russischen Gaslieferungen nach Europa an. Gas wird nämlich auch für die Stromproduktion benötigt. Der russische Energieriese Gazprom hatte die Lieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 wegen angeblicher technischer Probleme am Mittwoch erneut gesenkt - diesmal auf 20 Prozent des maximalen Umfangs.

„Machen Ukraine zu Garanten für Energiesicherheit“
„Schrittweise machen wir die Ukraine zu einem der Garanten der europäischen Energiesicherheit, eben über unsere inländische Elektroenergieproduktion“, meinte Selenskyj. Die Ukraine hatte vor Russlands Angriffskrieg, den Moskau im Februar begonnen hatte, ihren Bedarf zu 50 Prozent aus Atomstrom gedeckt. Das Land war zudem auf Stromimporte aus Russland und Belarus angewiesen.

Ein russischer Soldat steht vor dem Nuklearkraftwerk Saporischschja Wache (Archivbild). (Bild: APA/AFP/Andrey Borodulin)
Ein russischer Soldat steht vor dem Nuklearkraftwerk Saporischschja Wache (Archivbild).

Weil wegen des Kriegs die Produktions stillsteht, werde aber ein Großteil der Energie nicht gebraucht, sagte Selenskyj. Allerdings hatten die russischen Truppen zuletzt auch das größte Atomkraftwerk in Enerhodar, ein Wasserkraftwerk am Fluss Dnipro und mindestens zwei Kohlekraftwerke eingenommen.

Russen verlegen weitere Truppen
„Wir werden unser ganzes Land mit militärischen, diplomatischen und allen anderen zugänglichen Instrumenten befreien“, sagte Selenskyj. Mit Blick auf die von ukrainischen Streitkräften bombardierte Brücke über dem Fluss Dnipro im südlichen Gebiet Cherson betonte der Staatschef, dass nach der Rückeroberung alles wieder aufgebaut werde.

Unterdessen dürfte sich Russland gegen eine ukrainische Offensive im Süden des Landes rüsten. Wie ein hochrangiger Berater Selenskyjs in der Nacht auf Donnerstag mitteilte, unternimmt Russland eine „massive Verlegung“ von Truppen in Richtung der drei südlichen Regionen Cherson, Melitopol und Saporischschja. Oleksyj Arestowytsch bestätigte zudem Angaben prorussischer Kräfte, wonach das zweitgrößte Kraftwerk des Landes in russischer Hand ist.

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