Das Innenministerium hat die vorläufige Asylstatistik bis Ende Juni 2022 veröffentlicht. Die Antragszahlen in den ersten vier Monaten haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Die meisten Anträge wurden von afghanischen Staatsbürgern gestellt. Nicht in der Statistik enthalten sind die Kriegsvertriebenen aus der Ukraine, da diese unter die EU-Richtlinie „Temporärer Schutz“ fallen und sich derzeit legal und ohne Asylantrag in Österreich aufhalten und arbeiten dürfen.
31.050 Menschen haben im Zeitraum von Jänner bis Juni 2022 in Österreich einen Asylantrag gestellt, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 10.867 Asylanträge gewesen. Der Großteil davon, nämlich 26.585, sind Erstanträge. Die meisten Asylanträge stellten Afghanen (7325), gefolgt von Syrern (6680) und Tunesiern (3810), Pakistani (3110) und Inder (2025). Die letzteren drei gelten allerdings nach wie vor als sichere Herkunftsländer, eine Bleibewahrscheinlichkeit ist daher gering.
Großteil sind junge Männer
Nach wie vor wird der Großteil der Anträge von jungen Männern gestellt, nur 2015 Anträge wurden in der ersten Jahreshälfte 2022 von Frauen eingereicht. Asylwerber müssen eine individuelle Verfolgung in ihrem Heimatland glaubhaft machen. Mögliche Asylgründe sind die Verfolgung wegen der ethnischen Herkunft, der Religion, Staatszugehörigkeit, Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe oder wegen politischer Überzeugung.
Gemessen an den Zahlen seiner Asylanträge liegt Österreich in Europa an fünfter Stelle, an der Spitze liegen Deutschland (51.540) und Frankreich (34.035). Die Hauptfluchtroute nach Österreich führt nach wie vor über Serbien und Ungarn.
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