Umstrittener Gast

Orban in Wien mit Pfiffen und Protest empfangen

Wien
28.07.2022 12:36

Ungarns Premierminister Viktor Orban ist am Donnerstag von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in Wien empfangen worden. Aber während die Ehrengarde des Bundesheeres auf dem Ballhausplatz Spalier stehen musste für den umstrittenen Regierungschef, machten Demonstranten auf der anderen Seite der Absperrungen ihrem Unmut über den Besuch des für seine markigen Sager bekannten Orban deutlich Luft ...

Orban war am Donnerstagvormittag in Begleitung eines großen Polizeikonvois in Wien eingetroffen. Sein Besuch hatte bereits im Vorfeld für innenpolitische Spannungen gesorgt, nachdem der ungarische Regierungschef zuletzt durch einen Sager zu „Rassenvermischung“ und einem auf die NS-Gaskammern anspielenden Scherz für Empörung unangenehm auf sich aufmerksam gemacht hatte. 

Pfeifkonzert und Buhrufe
Bei Orbans Besuch in Wien soll es den offiziellen Angaben zufolge um den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und seine Folgen sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Kampf gegen die illegale Migration gehen.

Video: Proteste gegen Orban 

Bei seiner Ankunft auf dem Ballhausplatz hatten sich bereits einige Demonstranten versammelt, darunter auch Mitglieder der Gruppierung „Omas gegen Rechts“. Die Gardemusik des Bundesheeres hatte durchaus Mühe, gegen das Pfeifkonzert und die Buhrufe anzuspielen ...

Unter den Demonstranten waren auch Mitglieder der Gruppierung „Omas gegen Rechts“. (Bild: AP)
Unter den Demonstranten waren auch Mitglieder der Gruppierung „Omas gegen Rechts“.
(Bild: Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved)

Nehammer will Holocaust-Aussagen ansprechen
Nehammer hatte noch am Mittwoch nach dem Sommerministerrat gesagt, er werde Orbán auf dessen Äußerungen ansprechen. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich das direkte Gespräch nicht scheue. Alles, was mit Verharmlosung zu tun hat, ist für uns inakzeptabel“, so der Kanzler. Für ihn gebe es daher keine „Zweifel, dass die Aussagen natürlich zu kritisieren sind“. Österreich trage hier eine besondere Verantwortung, wies der Kanzler auch auf Initiativen gegen Antisemitismus im eigenen Land und Besuchen von Gedenkstätten hin.

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