Die Universität Ulm hat gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie Partnern aus Politik und Wirtschaft das erste Elektro-Lastenmoped mit Schnellladefunktion und einem System zur Bremskraft-Rückgewinnung (Rekuperation) konstruiert. Seine Erfinder hoffen, mit dem Fahrzeug den städtischen Verkehr zu revolutionieren.
Das Elektro-Lastenmoped ist drei Meter lang und 170 Kilo schwer. Pedale gibt es keine, stattdessen wird wie bei einem Moped per Gashebel beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 45 Kilometer pro Stunde, die maximale Zuladung beziffern die Entwickler mit 100 Kilo. Voll beladen soll das Fahrzeug rund 80 Kilometer weit mit einer Akkuladung kommen.
Rekuperationsbremse und Schnellladesystem
Das E-Moped besitzt nicht nur eine Rekuperationsbremse, die beim Bremsen Strom in den Akku einspeist, sondern kann auch an Schnellladestationen geladen werden. An einer Sechs-Kilowatt-Ladesäule soll der 3,2-Kilowattstunden-Akku binnen 30 Minuten auf 80 Prozent Ladeleistung gebracht werden können. Damit dabei keine thermischen Probleme entstehen, gibt es ein aktives Heiz- und Kühlsystem.
„Long Tail“-Elektromoped mit Allradantrieb
Das neue Elektro-Lastenmoped ist mit einem Allradantrieb ausgestattet und im „Long-Tail-Format“ gebaut. Der Fahrer nimmt in ähnlicher Haltung wie auf einem Motorroller am Fahrzeug Platz, hinter ihm - zwischen den beiden Rädern - wird die Ladung verstaut.
Forschungsgruppenleiter Michael Buchholz kann sich viele Anwendungsbereiche für sein E-Lastenmoped vorstellen: „Emissionsfreie Kurierfahrten durch die engen Straßen einer Altstadt, umweltfreundlicher Abtransport von Grünschnitt im Stadtpark oder die platzsparende Anlieferung von gekühlten Lebensmitteln zum Marktplatz - all das könnte bald möglich sein, mit dem neuen elektrischen Lastenkraftrad“
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