75.000 Russen sollen bis dato im Krieg getötet oder verletzt worden sein, berichtete das US-Repräsentantenhaus am Mittwoch. Dass diese Angaben nicht stimmen würden, entgegnete der Kreml am Donnerstag. Es würden „Fakes verbreitet“.
„Das sind ja keine Angaben der US-Administration, sondern Veröffentlichungen in Zeitungen. In unserer Zeit scheuen nicht einmal die solidesten Zeitungen davor, alle möglichen Fakes zu verbreiten. Das ist leider eine Praxis, die wir immer häufiger erleben“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag.
Damit reagierte er auf einen Bericht der „New York Times“, dass Russland hohe Verluste im Krieg in der Ukraine hätte. „Wir wurden darüber informiert, dass mehr als 75.000 Russen entweder getötet oder verletzt wurden, was enorm ist“, zitierte zudem der US-Fernsehsender CNN die demokratische Abgeordnete Elissa Slotkin.
Keine offiziellen Totenzahlen
Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hatte zuletzt 15.000 Tote auf russischer Seite geschätzt. Aktuelle Angaben der offiziellen Stellen in Russland gibt es nicht. Kürzlich soll ein Massentransport mit Leichen in die sibirische Republik Tuwa unterwegs gewesen sein.
Insgesamt haben bisher Zehntausende Menschen im Ukraine-Krieg ihr Leben verloren. Darunter sind laut ukrainischen Angaben mehr als 5200 Zivilpersonen, zu Soldaten und Soldatinnen macht auch Kiew keine Angaben. Millionen weitere Menschen wurden vertrieben, aktuell sind mehr als 6,16 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine in ganz Europa registriert. Die meisten sind in den Nachbarländern Polen und Moldau.
Kämpfe nähern sich Bachmut und Soledar
Derzeit nähern sich die Kämpfe zwischen den Truppen Moskaus und Kiews den Städten Bachmut und Soledar (Donbass). Teilweise sollen Angriffe abgewehrt worden sein, wie der ukrainische Generalstab am Donnerstag mitteilte. Im Süden würde man vor einer Gegenoffensive stehen. In den vergangenen Tagen sollen die ukrainischen Truppen mindestens drei Brücken über dem Dnipro beschädigt haben, auf die Russland angewiesen ist, um seine besetzten Gebiete zu versorgen. Dadurch wird der Vorwurf laut, dass Kiew nicht zum Wohle der eigenen Bevölkerung handelt.
Russische Einheiten berichteten, im Süden 21 „Komplizen“ der ukrainischen Armee festgenommen zu haben. Zudem hätten sie Waffen und Munition beschlagnahmt. In der Nacht auf Donnerstag sollen mehr als 20 Raketen auf Infrastrukturobjekte aus dem benachbarten Belarus abgefeuert worden sein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.