Kiew schätzt:

So viel könnte Wiederaufbau die Ukraine kosten

Ausland
28.07.2022 18:56

Der gesamte Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg könnte ungefähr 750 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 739 Milliarden Euro) kosten, schätzt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal. Andere Schätzungen gehen von einer noch höheren Summe aus. Der Krieg ist auch für Russland teuer. Dort prognostiziert die Zentralbank, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um vier bis sechs Prozent schrumpfen wird.

Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters hat die Ukraine seit 2014 etwa 22 Prozent ihres Gebiets an Russland verloren, beispielsweise die Hafenstadt Mariupol und Teile der Küste. Die ukrainische Wirtschaft wurde teils lahmgelegt. Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzen gar, dass die Wirtschaft 2022 um 45 Prozent schrumpfen wird. Die genauen Kosten sind schwer zu beziffern, da beispielsweise unklar ist, welche Summen die Ukraine für ihr Militär und die Kämpfe ausgibt.

Das zerstörte Mariupol (Archivbild) (Bild: APA/AFP/STRINGER)
Das zerstörte Mariupol (Archivbild)
Ein russischer Soldat patrouilliert in der Nähe des Stahlwerks Azowstal in Mariupol. (Bild: AFP)
Ein russischer Soldat patrouilliert in der Nähe des Stahlwerks Azowstal in Mariupol.

Krieg für Russland wohl günstiger
Obwohl der Krieg auch für Russland teuer ist, dürften die Kosten vergleichsweise geringer sein. Die russische Zentralbank prognostizierte, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um vier bis sechs Prozent schrumpfen wird. Das ist weniger als der ursprünglich angekündigte Rückgang von acht bis zehn Prozent. Wie viel die russische Regierung für ihr Militär ausgibt, ist ebenfalls nicht klar. Selbiges gilt für die Sanktionen des Westens auf die russische Wirtschaft. Fest steht, dass das Land mittlerweile Schwierigkeiten hat, bestimmte Güter wie Mikrochips zu beschaffen, und dass es von Finanzmärkten des Westens abgekoppelt wurde.

Auswirkungen auf andere Länder
Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs machen aber nicht an den Grenzen halt. So sind etwa die Preise für Energie, Weizen, Metalle und Düngemittel gestiegen. Weltweit wurde eine Inflationswelle verzeichnet. Der IWF prognostiziert zwar ein Weltwirtschaftswachstum von 3,2 Prozent für dieses Jahr, dennoch liegt das unter den 6,1 Prozent im vergangenen Jahr. Die EU-Kommission hat seit Ausbruch des Kriegs ihre BIP-Wachstumsprognosen von vier Prozent auf 2,7 Prozent 2022 gesenkt. Würde Russland seine Gaslieferungen nach Europa bis Jahresende vollständig einstellen, würde sich das globale Wachstum noch verlangsamen. Das gilt sowohl für dieses als auch für nächstes Jahr.

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