Die Sopranistin Regula Mühlemann verrät der „Krone“ , warum auch Bühnenkostüme eine richtige Herausforderung sein können.
„Wir müssen schon in den Proben lernen, mit den Schwierigkeiten des Kostüms umzugehen. Wenn also ein Rock sehr lange ist, muss man natürlich verhindern, dass man die ganze Zeit drauf tritt“, erklärt Sopranistin Regula Mühlemann. In der Zauberflöte wird sie ab Samstag die Pamina verkörpern.
Als Tochter einer Schneiderin weiß sie zudem: „Das Kostüm hilft den Künstlerinnen und Künstlern ungemein, sich mit der Rolle zu identifizieren“, so die gebürtige Schweizerin. „Manchmal braucht es nur ganz wenig, um zu der Person zu werden, die man verkörpert. Und es hilft auch zum Ablegen der Rolle. Man kann das Kostüm dann nach dem Probentag einfach an den Nagel hängen.“
Bereits in den Proben werden deshalb Kostüme verwendet, die dem Material und dem Umfang der richtigen Bühnenkostüme entsprechen. Denn beispielsweise mit einer meterlangen Schleppe durch eine Herde von Statisten zu huschen, will durchaus gelernt sein.
Während manch ein Opernstar sogar selber an seinem Kostüm mitgestalten will, hält Mühlemann sich diesbezüglich zurück und überlasst das Handwerk den Profis. „Ich war sofort verliebt in mein Kostüm, das hat gar keine Wünsche mehr offen gelassen“, so die Sopranistin über ihre Pamina-Outfits. „Das war eine mega kurze Anprobe. Kostümdesignerin Ursula Kudrna und das Team rund um Kostümdirektor Jan Meier hatten ja schon vorab meine Maße und weil die alle Vollprofis sind, hat das sofort wie eine Eins gepasst.“
Trotzdem stehen auch die Vollprofis immer wieder vor Herausforderungen, wie der Kostümdirektor der Salzburger Festspiele Jan Meier, der „Krone“ verrät: „Eine komplette Ritterrüstung so zu präparieren, dass diese mit zwei Handgriffen vom Darsteller selbst auf der Bühne ausgezogen werden kann, war tatsächlich der ausgefallenste Wunsch, den ein Künstler mir gegenüber geäußert hat“, verrät Meier. Wer der kreative Ritter war, wollte er aber nicht verraten. Nur so viel: In der Zauberflöte hat Meier am intensivsten an der Idee getüftelt, die Stofftiere aus dem Zimmer der drei Knaben so zum Leben zu erwecken, dass sie fliegen und tanzen können.
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