Nach den schweren Unwettern am Donnerstagabend sind die Aufräumarbeiten bereits in vollem Gange. Speziell im Oberpinzgau wurden nach schwerem Unwetter viele Notrufe abgegeben, vier Häuser in Hollersbach sind noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. Außerdem wurden mehrere Straßen vermurt.
Nach dem schweren Gewitter in der Nacht auf Freitag im Oberpinzgau zwischen Krimml und Mittersill arbeiten die Einsatzkräfte unter Hochdruck an der Beseitigung der Schäden und dem Ausräumen der Wildbachsperren. Ab dem Nachmittag sind weitere starke Niederschläge zu erwarten, allerdings eher für den Pongau und Lungau. Lokales Gewitter und größere Regenmengen können aber auch im Pinzgau nicht ausgeschlossen werden. Im Ortsteil Grubing in Hollersbach werden vier Häuser vorsorglich evakuiert, andere Bewohner werden informiert, in den oberen Stockwerken zu bleiben.
Wir haben Kontakt zu den Leuten und sie sind wohlauf.
Katastrophenschutzreferent Manfred Höger
Vier Häuser werden vorsorglich evakuiert
Durch den starken Gewitterregen in der Nacht waren hauptsächlich die Gemeinden Krimml, Wald, Hollersbach, Bramberg und Mittersill betroffen. Mehrere Straßen wurden vermurt und konnten durch Sofortmaßnahmen noch in der Nacht freigelegt werden. In Hollersbach hat der Grubingbach viel Schaden angerichtet, dort sind derzeit vier Häuser noch von der Außenwelt abgeschnitten. Diese werden in den kommenden Stunden vier Häuser vorsorglich evakuiert, da aufgrund der erwarteten Niederschläge weiterhin Gefahr für die Bewohner besteht. „Zehn bis 15 Personen sind dort betroffen. Diese werden im Wege der Nachbarschaftshilfe vorübergehend woanders untergebracht. Die Häuser sind derzeit nach wie vor nur zu Fuß erreichbar. In drei weiteren müssen sich die Personen zur Sicherheit in den oberen Gebäudeteilen aufhalten. Wir haben sie informiert“, schildert Einsatzleiter Höger die Lage vor Ort.
Insgesamt waren 15 Häuser betroffen. Die Bewohner waren aufgefordert worden, sich in den oberen Stockwerken aufzuhalten. „Wir haben Kontakt zu den Leuten und sie sind wohlauf“, so Katastrophenschutzreferent Manfred Höger. Insgesamt gab es rund 50 Schadstellen, Dutzende Feuerwehrleute und Einsatzkräfte standen im Einsatz.
Ausräumen der Wildbachsperren als Herausforderung
Ein Wettlauf gegen die Zeit ist das Ausräumend der Wildbachsperren, die teilweise voll mit Geröll und Holz sind. „Seit den Nachtstunden sind hier die Bagger im Einsatz, um möglichst viel Platz in den Sperren zu schaffen, da ab dem Nachmittag weitere Niederschläge zu erwarten sind. Wir tun unser Möglichstes, damit die Schutzwirkung der Bauwerke wiederhergestellt wird. Derzeit werden die Sperren oberste Salzach, die zwei Trattenbachsperren, die zwei Dürnbachsperren in Neukirchen, zwei am Bramberger Mühlbach sowie die Kobingsperre ausgebaggert“, erklärt Gebhard Neumayr, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung Pinzgau.
14 Personen sitzen auf Almen fest
Im Trattenbachtal in Neukirchen wurden in der Nacht 14 Personen auf Almen eingeschlossen. Durch das Unwetter wurde der Weg dorthin zerstört. „Der Polizeihubschrauber Libelle fliegt die Personen heute Vormittag aus. Grund: Der Weg kann nicht in absehbarer Zeit nicht repariert werden und bevor es wieder zu regnen beginnt, haben wir das Zeitfenster genutzt“, schildert Manfred Höger.
Bezirksalarm bei der Feuerwehr
Die Feuerwehr löste am Freitag den Bezirksalarm aus, vier Katastrophenzüge sind im Einsatz. Rund 500 Feuerwehrleute sind nun damit beschäftigt, die Schäden aufzuräumen. In der Nacht führten die hohen Niederschlagsmengen innerhalb eines kurzen Zeitraumes dazu, dass mehrere kleine Bäche über die Ufer traten, wodurch einige Wohnhäuser und Straßenabschnitte durch Schlamm, Gestein und Gehölz vermurt wurden. Von dem Unwetter am stärksten betroffen waren die Gemeinden Mittersill, Hollersbach und Neukirchen am Großvenediger.
Weitere Gewitter erwartet
Für den Pongau und Lungau sind laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ab dem Nachmittag größere Regenmengen vorhergesagt, punktuell können es aber auch im Pinzgau und Tennengau größere Niederschlagsmengen werden. Die Schneefallgrenze sinkt nur auf 3.100 Meter Seehöhe, es regnet also bis weit ins Hochgebirge.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.