Wie zufrieden sind Essenszusteller mit ihrem Job? Damit befasste sich eine Studie. Das Ergebnis: Jede zweite Frau wurde schon beleidigt. Probleme gibt es auch bei der Anstellung.
Vor allem in der Pandemie haben die Essenszusteller auf Fahrrädern den einen oder anderen vor einem knurrenden Magen bewahrt. Und auch aus dem Stadtbild sind die Boten mit ihren knalligen Rucksäcken nicht mehr wegzudenken. 1500 Zusteller gibt es alleine in Wien, österreichweit sind es 4500.
Eigenes Handy im Dienst
300 von ihnen haben an einer Studie, organisiert von Gewerkschaften und der Arbeiterkammer, teilgenommen. Und die Ergebnisse sind nicht nur zum Jubeln: So wurde zwar 2020 der Kollektivvertrag für Fahrradboten ausverhandelt, dennoch sind noch immer viele von ihnen als freie Dienstnehmer unterwegs. Viele müssen sogar für das Handy und dessen Rechnung, das zur Ausübung ihres Berufs unabdinglich ist, selbst aufkommen.
Es ist ein schöner Beruf. Aber: Am meisten hapert es beim Anstellungsverhältnis und natürlich auch an der Bezahlung. Da sind wir im Niedriglohnsektor unterwegs.
Robert Walasinski
Für Frauen besonders schwer
80 Prozent der sogenannten Rider sind männlich, das Durchschnittsalter liegt bei 30 Jahren. Lediglich ein Drittel von ihnen studiert, für den Großteil ist der Job die Haupteinnahmequelle. Die meisten Zusteller kommen aus Österreich, Deutschland und Ungarn. Aber auch Syrer, Afghanen und Türken sind vertreten. Besonders schwer ist der Job für die wenigen Frauen, die dabei sind. Denn laut Studie wurden 60 Prozent bereits beleidigt, 35 Prozent waren mit Annäherungsversuchen konfrontiert.
Ebenfalls bedenklich: Der Großteil der Rider weiß nicht, dass es einen Kollektivvertrag gibt. Und auch von Betriebsräten haben erst wenige gehört.
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