Regierung ist empört

Streik legt Bahnverkehr in Großbritannien lahm

Ausland
30.07.2022 12:33

Ein Streik der Lokführer hat am Samstag in weiten Teilen Großbritanniens erneut den Bahnverkehr lahmgelegt. Tausende Mitglieder der Lokführer-Gewerkschaft ASLEF forderten mit dem Ausstand höhere Löhne und mehr Sicherheit für ihre Arbeitsplätze.

Der Streik bei sieben privaten Bahnanbietern traf Besucher der Commonwealth Games in Birmingham ebenso wie zahlreiche Fußballfans auf dem Weg zum ersten Saisonspiel ihrer Mannschaft. Erst am Mittwoch hatten Zehntausende Mitglieder der Bahngewerkschaft RMT die Arbeit niedergelegt.

Regierung empört über Arbeitskampf
Für August haben beide Gewerkschaften erneut mehrere Streiks angekündigt. Die konservative Regierung zeigte sich empört über den Arbeitskampf. Verkehrsminister Grant Shapps warf den Gewerkschaften vor, auf Kosten der Steuerzahler notwendige Reformen zu verweigern und die Tarifverhandlungen zu verschleppen. „Es reicht!“, schrieb Shapps in der Samstag-Ausgabe der Zeitung „The Times“.

ASLEF-Generalsekretär Mick Whelan warf dem Minister daraufhin Lügen vor und forderte ihn auf, in den Verhandlungen zu vermitteln. RMT-Chef Mick Lynch hatte zuvor mit einem Generalstreik gedroht, falls die Regierung ihre angekündigten Vorhaben umsetzt und das Streikrecht der Gewerkschaften beschneidet.

Der Chef des Bahnverbandes Rail Delivery Group, Steve Montgomery, zeigte sich enttäuscht über die Streiks und verteidigte die geplanten Einsparungen und Kürzungen. „Wie jeder Dienstleister und jedes Unternehmen müssen wir uns anpassen und können nicht Steuerzahler und Passagiere nach immer mehr Geld fragen, wenn wir stattdessen auf die gewaltigen Änderungen im Reiseverhalten nach der Pandemie reagieren sollten“, sagte er.

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