Jener Student aus Wien, der Anfang Juli in Ägypten zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, ist laut Außenministerium frei und aus der Haft entlassen worden. Ahmed Samir Santawy war der Verbreitung von Falschnachrichten in sozialen Medien für schuldig befunden worden.
Wie die ägyptische Nachrichtenwebsite „Madr Masr“ berichtete, sollte Santawy per Präsidentenerlass aus der Haft entlassen werden. Wann der 31-Jährige freikommen soll, war zunächst unklar. Der Anwalt des inhaftierten Studenten erklärte laut „Madr Masr“ zunächst, dass er immer noch auf eine unterzeichnete Kopie der Präsidialanweisung warte.
Freude und Erleichterung
Am Samstagnachmittag bestätigte das Außenministerium die Freilassung des 31-Jährigen. Er freue sich sehr und sei erleichtert über die soeben erfolgte Freilassung, sagte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) der APA.
Die diplomatischen Kanäle sind heiß gelaufen und haben schlussendlich zu dieser guten Wendung geführt.
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP)
„Wir haben den ägyptischen Behörden gegenüber vielfach und unmissverständlich unserer Sorge über die Haftbedingungen und die in unseren Augen unverhältnismäßige Haftstrafe Ausdruck verliehen“, erklärte der Außenminister. „Ich danke ganz besonders meinem Team der Österreichischen Botschaft in Kairo rund um Botschafter Georg Stillfried sowie in der Zentrale in Wien für den unermüdlichen Einsatz seit der Verhaftung im Februar 2021. Die diplomatischen Kanäle sind heiß gelaufen und haben schlussendlich zu dieser guten Wendung geführt“, so Schallenberg.
„Leidensweg endet nach 18 Monaten“
„Ich bin überglücklich, dass Ahmed gestern Abend vom ägyptischen Präsidenten begnadigt und heute aus der Haft entlassen wurde. Jetzt, da sein Leidensweg nach 18 Monaten unter horrenden Haftbedingungen und unter Verstoß gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte endet, atmen wir erleichtert auf“, teilte CEU-Präsidentin und Rektorin Shalini Randeria in einer Aussendung am Samstag mit.
Festnahme bei Heimatbesuch im Vorjahr
Santawy ist Student der in Wien ansässigen Central European University (CEU) und war im Februar 2021 bei einem Heimatbesuch festgenommen worden. Der 31-Jährige forschte zu Frauen- und Abtreibungsrechten. Anfang Juli wurde von einem Gericht in Kairo zu drei Jahren Haft verurteilt. Menschenrechtsaktivisten sahen die Forschung, die der Student betrieb, als Grund für die Verurteilung. Amnesty, die CEU sowie die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) setzten sich für die Freilassung Santawys ein.
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