In „Aida“ feiert Top-Tenor Piotr Beczała als „Radamès“ Debüt. ADABEI traf den Künstler zu einem ganz privaten Stadt-Spaziergang.
In seinem Buch „In die Welt hinaus“ (Amalthea Verlag) erzählt Piotr Beczała, wie er vom Straßensänger zum Kammersänger reifte. Längst ist der in der Schweiz lebende Pole zum absoluten Welt-Tenor avanciert. ABER: von Allüren keine Spur. Und schon gar nicht in Salzburg, seiner großen Liebe, wo ADABEI den 55-jährigen Star von Verdis „Aida“ (Premiere ist am 12. August) vorab traf.
Der Oldtimer-Fan (seinen Jaguar, Baujahr 1958, nahm er für den Sommer in Salzburg mit) ist Fan-nah. Selfie-Wünsche werden mit Engelsgeduld absolviert, Fragen zum heurigen Jubiläum („1997 trat ich das erste Mal hier in der Mozartstadt auf“) gerne beantwortet. „Herkommen ist ein Muss. Nicht nur wegen der Festspiele, sondern auch wegen der Stadt und seiner Menschen“, gibt er all jenen den Rat, die noch nie zu dieser Zeit in der Mozartstadt waren. Nachsatz: „Und Salzburg bietet kulturell einfach alles.“
Bis zur Premiere keine Freizeit, aber dann
Für Beczała ist’s (bei seinem Repertoire mittlerweile fast ein Wunder) im Rahmen dieser Neuproduktion eine Rollenpremiere als „Radamès“, da heißt es in der heißen Probenphase bis zum 12. 8. viel zu üben. Selbst ein Profi wie er ist „nervös? “Selbstverständlich bin ich nervös. Bei jedem Rollendebüt und bei diesem hier schon seit zwei Jahren. „Covid sei ,Dank‘. Aber, wenn die Premiere dann einmal passiert ist, kann man das Leben ein wenig genießen. Was gleichbedeutend damit ist, dass es für mich auch eine wirklich schöne Zeit hier ist.“
Während wir mit ihm kurz bei Doris Fürst (ja, ihre Familie ist es, die bereits in der fünften Generation die gleichnamigen Schokokugeln produziert) einkehren, um „Hallo“ zu sagen, strömen von von überall Menschen herbei. Um ein Foto mit ihm zu bekommen, oder nur um einen Blick auf den Klassik-Star zu erhaschen. Da verrät er: „Gerade jetzt, wenn so viel in der Stadt los ist, bin ich vor allem in der Früh oder auch später am Abend in den Gassen hier unterwegs. Die Architektur, die Steine, aus denen diese Stadt gebaut wurde, finde ich einfach wunderbar.“
Und gastronomisch - außer Mozartkugeln - womit hat ihn Salzburg in seinen Bann gezogen? „Es sind Marillenknödel. Wenn die gut gemacht sind, kann ich nicht widerstehen“, muss er lachen. Auch wir, denn so leicht ist es, einen Selfmade-Star wie ihn, der sich alles hart erarbeiten musste, glücklich zu machen.
Es ist eine echte Lovestory zwischen Piotr Beczała und Salzburg. Und sie steht am Anfang. Denn die (Fest-)Spiele haben gerade erst einmal begonnen.
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