„Wir bewegen alles“ ist das Motto von Thomas Hauff und seinem Unternehmen, das in Deutschland im Bereich Erdbewegungen höchstpräzise - unter anderem für die Strabag - Arbeiten leistet. Nun schaffte es der Selfmade-Mann aus Rheinland-Pfalz aber auch in Österreich einiges zum Guten zu bewegen. Besser gesagt: Den zurückgetretenen Skicross-Shootingstar Mathias Graf dazu zu bringen, seine - Mitte Juli aufgrund mangelnder finanzieller Sicherheiten beendete - Karriere fortzusetzen.
„Auch ich wurde von Mathias’ Entscheidung komplett überrascht“, erklärt Hauff, der Graf bereits in den vergangenen zwei Saisonen als Kopfsponsor unterstützte. „Mir war nicht bewusst, wie hoch die Ausgaben – insbesondere auch die Versicherungen – sind, die er als Skisportler leisten muss.“
Den Lebensgefährten von Grafs Schwiegermama Julie, der für seine „Hands-on“-Mentalität bekannt ist und als Firmenchef immer noch am liebsten selbst auf dem Hightech-Bagger sitzt, ließ das Thema aber nicht los. „So habe ich Mathias letzten Samstag ein Angebot gemacht“, verrät Hauff.
Ein Angebot, das über klassisches Kopfsponsoring weit hinausgeht und dem 26-jährigen Dornbirner - der letzten Winter mit acht Siegen souverän den Europacupgesamtsieg und einen fixen Weltcup-Startplatz holte - eine finanziell abgesicherte Fortsetzung der Karriere ermöglicht. „Ich war völlig baff, als ich Toms Angebot bekommen habe“, gesteht der Kästle-Pilot, der nach kurzer Nachdenkzeit sehr gerne zustimmte und am gestrigen Samstag sein Autogramm unter die - vorerst einjährige - Vereinbarung setzte. „Dank dieser Lösung kann ich mich jetzt wirklich voll und ganz auf den Sport konzentrieren“, sagt Graf, dessen Rücktritt weit über die Grenzen Vorarlbergs hinaus für Aufsehen gesorgt hatte.
Trainingsrückstand hat der Modellathlet in seiner gut zweiwöchigen „Skipension“ übrigens keinen aufgerissen. „Ich habe ganz normal weitertrainiert“, grinst er. „Anders könnte ich gar nicht."
Erleichterung herrscht nach Grafs Entscheidung auch beim Österreichischen Skiverband. „Ich freue mich riesig“, erklärt Markus Gutenbrunner, der erst im Juni zum Nachfolger von Sabine Wittner als Skicross-Verantwortlicher im ÖSV bestellt worden war und am späten Samstagvormittag von Graf über die veränderte Situation informiert wurde.
Gutenbrunner hatte in den vergangenen zwei Wochen mit viel Herzblut dafür gekämpft, Lösungen im „Fall Graf“ zu finden. Umso größer nun die Erleichterung. „Mathias wird bereits von 2. bis 4. August bei unserem Camp auf dem Skiteppich im oberösterreichischen Windischgarsten mit dabei sein“, verrät der 48-Jährige und ergänzt: „Wir setzen für die neue Saison große Hoffnungen in ihn.“
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