Der aus Syrien stammende und seit 2015 in Österreich lebende Schriftsteller Jad Turjman ist tot. Das meldeten am Sonntag mehrere heimische Medien. Demnach handelt es sich dabei um jenen 32-jährigen Bergsteiger, der Freitagabend beim Abstieg vom Hohen Göll in den Berchtesgardener Alpen in Bayern tödlich verunglückt war, wie der Residenz Verlag bekannt gab.
Turjman wurde 1989 in Damaskus geboren, studierte Anglistik und arbeitete in der Stadtverwaltung von Damaskus. Als er 2014 den Einberufungsbefehl in die syrische Armee im Bürgerkrieg erhielt, entschied er sicht zur Flucht und kam schließlich nach Österreich, seit 2015 lebte er in Salzburg.
32-Jähriger schrieb an seinem dritten Buch
Im Residenz Verlag erschienen seine beiden Bücher „Wenn der Jasmin auswandert. Die Geschichte meiner Flucht“ (2019) und „Der Geruch der Seele“ (2021). Für diesen Herbst ist im Verlag das nächste Buch unter dem Titel „Wenn der Jasmin Wurzeln schlägt - Wie ich gelernt habe, die Heimat in mir zu finden“ angekündigt. Der in Mattsee (Flachgau) lebende Turjman trat auch als Stand-Up-Comedian auf. Bis 2021 arbeitete er für das Projekt „Heroes“ und betreute Jugendliche. Im vergangenen Jahr erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft.
Claudia Romeder, Leiterin des Residenz-Verlags, zeigte laut ORF Salzburg fassungslos. „Jad Turjman hat so viele Hürden des Lebens bewältigt und er hat mich durch seine Art Probleme zu bewältigen sehr beeindruckt. Sein Humor und seine Wärme Menschen gegenüber waren einnehmend. Jads Art zu schreiben und Themen aufzubringen waren einzigartig. Sein Tod ist ein großer Verlust“, so Romeder in einer Stellungnahme.
Betroffenheit nach plötzlichem Tod
Die Salzburger Integrationslandesrätin Andrea Klambauer (NEOS) würdigte den Autor am Sonntag in einer Aussendung: „Wenn ich an Jad denke, sehe ich ihn im intensiven Gespräch mit Jugendlichen. Er hatte die große Gabe, mit jungen Menschen über wichtige gesellschaftliche Themen zu sprechen und neue Sichtweisen zu ermöglichen.“ So habe er auch für das Land Salzburg Veranstaltungen im Bereich Jugend und Integration als Vortragender bereichert. „Er hatte aufgrund seiner eigenen Erfahrungen großes Verständnis für junge Menschen, die die Kultur ihrer Eltern und die ihrer neuen Heimat Salzburg in sich tragen. Er war darüber hinaus ein begabter Schriftsteller, der bereits an seinem dritten Buch erfolgreich schrieb“, so Klambauer.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.