Eine Woche gewartet

Ocean Viking brachte 380 Migranten nach Italien

Ausland
31.07.2022 16:51

Nach rund einer Woche Warten darf die private Organisation SOS Méditerranée knapp 380 im zentralen Mittelmeer gerettete Menschen nach Italien bringen. Die italienischen Behörden hätten dem Schiff Ocean Viking den Hafen von Salerno südlich von Neapel zugewiesen, teilte die NGO am Sonntag auf Twitter mit.

Die Crew hatte die Migranten zuvor bei mehreren Einsätzen aus Seenot gerettet. Die Geo Barents von „Ärzte ohne Grenzen“ hingegen wartete mit rund 660 Geretteten an Bord am Sonntagnachmittag weiter auf einen sicheren Hafen. An Bord befanden sich den Seenotrettern zufolge mehr als 150 Minderjährige.

Die deutsche Organisation Sea-Watch brachte unterdessen mehr als 440 gerettete Migranten nach Tarent. Italien hatte der Sea-Watch 3 bereits am Donnerstag den Hafen am italienischen Stiefelabsatz zugewiesen, allerdings brauchte das Schiff nach Angaben der Organisation knapp zwei Tage dorthin, weshalb die Migranten erst am Samstag an Land gehen konnten.

Vor allem im Sommer machen sich viele Menschen von den Küsten Nordafrikas in oft seeuntauglichen Booten auf in Richtung EU und geraten dabei nicht selten in Seenot. Eines der möglichen Ziele ist Italien. In den vergangenen drei Jahren verzeichnete das italienische Innenministerium aufs Jahr gesehen im Juli die höchste Zahl an ankommenden Bootsmigranten.

Zahl der Ankommenden deutlich gestiegen
Heuer sind mit Stand Freitag bisher fast 39.300 Migranten in dem Mittelmeerland angekommen. Im selben Vorjahreszeitraum waren es rund 28.450. Seit April ist die Zahl der Ankommenden im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen. Migration ist im laufenden Wahlkampf in Italien ein großes Thema. Rechte Parteien werfen Seenotrettern etwa vor, mit Schleppern zu kooperieren

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