Der Tourismus beherrscht das Glemmtal. Der Bürgermeister von Saalbach-Hinterglemm denkt aber auch an anderes: die Energieversorgung und die neue Schule, die eröffnet wird.
Im Minutentakt radeln die Mountainbiker durch den Ort, als die „Krone“ zum Gemeindeamt spaziert. Im Glemmtal scheint der Tourismus-Motor wieder sichtlich zu brummen. Das Ortszentrum hat sich dem wichtigsten Wirtschaftsfaktor angepasst: Es gibt mehr Sportgeschäfte als Lebensmittelmärkte. „Der Tourismus ist unsere Lebensgrundlage, das muss uns bewusst sein“, betont Alois Hasenauer. Der Wintersport machte die Gemeinde weltberühmt - in den Wintermonaten hat der Ort gleich dreimal mehr Bewohner. Aber auch die Sommersaison ist stark besucht - gerade weil Bergsport im Trend ist. Interessant: „Die Saison 1989/90 gilt überhaupt als stärkster Sommer“, weiß Hasenauer.
Wir leben hier in einer wunderschönen Gegend, leider sehen wir oft nicht mehr, wie schön es hier ist. Schwierig ist es hier in der Zwischensaison
Andreas Rainer, Chef des beliebten Cafe del Rossi in Saalbach
Ganz klar, dass Saalbach zu den Orten mit den meisten Zweitwohnsitzbesitzern gehört - von 7036 Wohnsitzen sind 4195 Zweitwohnsitze: „Wenn sich Zweitwohnbesitzer an die Regeln halten, ist das in Ordnung. Das Schlimme ist aber die Spekulation. Der Lebensraum, wo wir leben, wird damit nur noch wertvoller.“ Auch die Energieversorgung macht den Ortschef nachdenklich: „Wir haben großen Strombedarf und müssen unabhängiger werden.“ Windrad im Glemmtal? Das schreckt Hasenauer nicht ab: „Ich bin nicht dagegen.“ Tatsächlich gab es bereits Windmessungen. Das Ergebnis? Mau. „Im Endeffekt ist es auf lange Sicht zu wenig Wind.“
Es gibt hier einfach so viele Sportmöglichkeiten, da ist es nie langweilig. Mich stört nur, dass Besitzer von Zweitwohnsitze geschröpft werden.
Anneliese Pfleger hat seit 35 Jahren in Saalbach einen Zweitwohnsitz
Ein „positives Problem“ konnte aber gelöst werden: Im September eröffnet die neue Volksschule samt Kindergarten. Neun Millionen Euro kostete das Projekt, nur noch der Feinschliff fehlt. Bis 2011 hatte die Gemeinde sogar zwei Schulen. Ab September müssen die jüngsten Hinterglemmer aber nach Saalbach pendeln - bislang war es andersrum. „Dafür leistet sich die Gemeinde auch drei eigene Busse.“
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