Energie-Krisengipfel

Regierung vermeldet Erfolg bei Gasvorräten

Politik
01.08.2022 18:43

Nach den stundenlangen Beratungen im Rahmen des Energie-Krisenkabinetts unter der Führung von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wartet die türkis-grüne Regierung mit einer Erfolgsmeldung auf: Von den notwendigen 76 Terawattstunden, die bis zum Winter als strategische Reserve eingespeichert werden sollen, sind bereits über 50 Terawattstunden in den Speichern des Landes. „Damit ist der Gasvorrat für mehr als ein halbes Jahr lang gesichert“, so Nehammer. Auch bei der Diversifizierung komme man voran.

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) versuchte auch die Relationen noch einmal zu verdeutlichen: „Deutlich über 50 Prozent von der Gesamtkapazität“ bedeute mehr als im Vergleich dazu ein ähnlicher Wert in Deutschland. Denn Österreich habe „riesige Speicherkapazitäten gemessen an der Bevölkerung“. „Wenn das so weitergeht, werden wir nächste Woche 60 Prozent vermelden“, erklärte Kogler, der genau so wie Nehammer von einem „ausdrücklich konstruktiven Klima“ bei den Beratungen sprach, an denen neben der Opposition auch die Bundesländer, Energieversorger, Sozialpartner und Experten teilnahmen.

Energieministerin Leonore Gewessler, Bundeskanzler Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler (Bild: APA/Tobias Steinmaurer)
Energieministerin Leonore Gewessler, Bundeskanzler Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler

Koglers „schlechte Nachricht“
Kogler hatte aber auch eine „schlechte Nachricht“ parat: Es könne durchaus sein, dass Russland aufgrund des Kriegsgeschehens oder „aus Eigeninitiative“ die Gaslieferungen komplett einstellt. „Vielleicht wird der Winter im kommenden Jahr sogar noch schwieriger“, warnte der Vizekanzler vor einer weiteren Eskalation der Situation. In diesem Zusammenhang erwähnte der Grünen-Chef auch die Bestrebungen der Bundesregierung, die steigenden Kosten für Strom mit einem begünstigten Grundbedarf abzufedern. „Dabei ist es wichtig, die Sozialpartner einzubinden und den weiteren Parlamentsparteien anzubieten, sich konstruktiv an Lösungen zu beteiligen“, so Kogler.

(Bild: BKA/Dragan Tatic)

Auch in Haidach wird nun eingespeichert
Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) verkündete in der gemeinsamen Pressekonferenz am Montagabend auch den Start der Einspeicherung in Haidach. Diese habe am Montagmorgen begonnen. „Jetzt wird in allen Speichern auf österreichischem Staatsgebiet eingespeichert“, teilte Gewessler mit.

Die Sitzung habe vorwiegend dazu gedient, den Status der vorhandenen Gasinfrastruktur zu evaluieren und aufzuzeigen, welche weiteren Maßnahmen in Österreich und auf europäischer Ebene notwendig seien, hieß es seitens der Regierung. Bereits im Vorfeld war schon klar gewesen, dass neue Beschlüsse nicht zu erwarten sind - auch wenn aus den Reihen der Opposition und der Sozialpartner der Druck auf die Regierung zuletzt immer größer geworden war.

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