Die Zahl der Aufgriffe im Burgenland steigt. Die Registrierung aller Migranten ist nicht mehr zu bewältigen. Jetzt müssen die Bundesländer einspringen.
Seit Wochen hat das Burgenland mit immer mehr Flüchtlingen und Asylanträgen zu kämpfen. Jetzt hat der Arbeitsaufwand, der eigentlich Verwaltungsaufgaben statt polizeiliche Tätigkeiten betrifft, einen neuen Höchststand erreicht.
Über 2400 Flüchtlinge in einer Woche
Am Samstag mussten, wie berichtet, 591 Migranten in eine Erstaufnahmestelle gebracht und registriert werden. Die ganze vergangene Woche sind 2430 Einwanderer aus Ungarn über die Grenze ins Burgenland gelangt – mehr waren es nur während der Flüchtlingskrise 2015.
Trotz der vom Innenministerium angeordneten Aufstockung des Personals stößt die Exekutive an ihre Grenzen. Bereits 27.800 Aufgriffe sind es heuer, im gesamten Jahr 2021 waren es 19.938.
Jetzt müssen Kollegen im Westen Österreich einspringen. Laut internen Informationen „reichen im Burgenland die Abarbeitungskapazitäten derzeit nicht mehr aus, mehr als 200 Asylantragstellungen haben am Wochenende in anderen Bundesländern erledigt werden müssen“.
Tirol übernimmt Antragsteller
Allein Tirol habe 40 Asylantragsteller übernehmen und bearbeiten müssen. Nach ersten Angaben handelt es sich dabei um Afghanen, Tunesier und Inder. Sie seien bereits im Polizeianhaltezentrum in Innsbruck, der Dienststelle der Fremdenpolizei und in Plon untergebracht, heißt es.
Eine Stellungnahme der zuständigen Stelle im Innenministerium blieb zunächst aus. Übrigens: 2021 musste die Tiroler Polizei 139 Asylbearbeitungen im Rahmen der Überlaufregelung nach Aufgriffen im Burgenland zusätzlich übernehmen. Diese Zahl wird heuer wohl klar überschritten werden.
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