Trotz ausdrücklichem Wunsch des Erblassers beschloss Gemeinde Grünbach, das älteste Gebäude im Ort dem Erdboden gleich zu machen. Der Verein Initiative Denkmalschutz fordert einen Land auf, Lösungsstrategien zu entwickeln. Denn das Bundesdenkmalamt könne gesetzmäßig nicht alle erhaltenswerten Kulturgüter unter Schutz stellen.
Einen runden Tisch zum geplanten Abriss des Neuhauser-Erbhofs in Grünbach bei Freistadt fordert die „Initiative Denkmalschutz“. Bei diesem Gipfel mit dem Land Oberösterreich solle analysiert werden, was alles schiefläuft. „Gibt es zu wenige oder zu viele falsche Förderungen?“, fragt sich die Initiative. und verlangt vom Land Lösungsstrategien zum Schutz des Kulturerbes zu entwickeln.
Wie berichtet, hat der ehemalige Briefträger Nikolaus Neuhauser der Gemeinde den Hof samt 90.000 Quadratmetern Wald und landwirtschaftlicher Fläche sowie ein Sparbuch mit 190.000 € hinterlassen. Er hielt im Testament den Wunsch nach einem Erhalt des Hofs fest. Laut VP-Bürgermeister Stefan Weißenböck würde die Renovierung bis zu eine Million Euro kosten. Im Juni stimmte der Gemeinderat knapp mit 10:9 für einen Abriss, der Ende August geplant ist.
Würdigung durch Bundesdenkmalamt
Dagegen spricht sich die Initiative Denkmalschutz entschieden aus: „Im guten Glauben hat Nikolaus Neuhauser der Gemeinde Grünbach bei Freistadt seinen Einspringer-Hof 2020 vererbt, samt neun Hektar Grund und einem sechsstelligen Sparguthaben, dies jedoch mit ausdrücklichem Wunsch, dass sein Hof erhalten bleibt. Bürgermeister Stefan Weißenböck (ÖVP) sprach selbst vom ältesten Gebäude in Grünbach, das 1699 urkundlich erwähnt wird. Und das Bundesdenkmalamt hat den Neuhauser-Hof besonders gewürdigt als bemerkenswerter, historisch erhaltener Hof.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.