68,7 Milliarden Dollar will sich Microsoft die im Jänner angekündigte Übernahme des Videospielepublishers Activison Blizzard kosten lassen, um damit auf einen Schlag zum weltweit drittgrößten Spielehersteller aufzusteigen. Doch noch haben die Aufsichtsbehörden dem Deal nicht zugestimmt. Um grünes Licht zu erhalten, spielt Microsoft die Bedeutung beider Unternehmen für die Spielebranche nun herunter.
Wettbewerbshüter mehrerer Länder nehmen die fast 70 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft aktuell unter die Lupe. Die britische Competition and Markets Authority etwa möchte bis zum 1. September eine Entscheidung darüber treffen, ob der Deal über die Bühne gehen kann. Auch die neeuseeländische Handelskommission meldete wettbewerbsrechtliche Bedenken an.
„Nichts Einzigartiges“ an Activision-Blizzard-Spielen
Bei Microsoft versucht man diese nun zu zerstreuen, indem man die eigene Bedeutung sowie die von Activision Blizzard kleinredet. In einer Antwort an die Handelskommission lässt Microsoft wissen, dass es an den von Activision Blizzard entwickelten und veröffentlichten Videospielen „nichts Einzigartiges“ gebe, „das für konkurrierende PC- und Konsolen-Videospielhändler ein Muss wäre und Anlass zu Bedenken hinsichtlich einer Marktabschottung geben könnte“.
Auch nach dem Zusammenschluss werde es eine Reihe bedeutender Wettbewerber geben, betont Microsoft und verweist dabei auf Tencent, Nintendo, EA, Sony, Take-Two und Epic Games. Ohnehin werde die „überwiegende Mehrheit der Spiele von anderen Parteien als dem neuen Unternehmen entwickelt und veröffentlicht“.
„Call of Duty“ für Sony „konkurrenzlos“
Mit „World of Warcraft“, „Starcraft“, „Overwatch“ und „Call of Duty“ hat Activison Blizzard jedoch einige hochkarätige Marken im Sortiment. Allein Letzteres spielte seit seinem Debüt im Jahr 2003 mehr als 27 Milliarden Dollar in die Kassen des Unternehmens, was Activisions Chief Operating Officer Daniel Alegre laut rockpapershotgun.com im Vorjahr dazu veranlasste, „Call of Duty“ als „eine der erfolgreichsten Unterhaltungsserien aller Zeiten“ zu bezeichnen.
Gegenüber Brasiliens Wettbewerbshütern bezeichnete Microsofts Konkurrent Sony den Shooter erst unlängst als „unverzichtbares Spiel“, das „keinen Konkurrenten“ hat. „‘Call of Duty‘ ist so beliebt, dass es die Wahl der Konsole beeinflusst, und die Nutzer-Community ist so stark, dass ein Konkurrent, selbst wenn er das Budget hätte, ein ähnliches Produkt zu entwickeln, nicht in der Lage wäre, es zu übertreffen“, zitierte videogameschronicle.com aus einer Anfragebeantwortung des PlayStation-Herstellers an den Conselho Administrativo De Defesa Economica.
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