Großbritannien meldet:
Fast 700 Flüchtlinge an einzigem Tag im Ärmelkanal
Fast 700 Flüchtlinge haben am Montag die gefährliche Fahrt über den Ärmelkanal unternommen. Sie waren auf kleinen Booten nach Großbritannien unterwegs, wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte.
700 Migranten und Migrantinnen seien bisher der Tagesrekord in diesem Jahr. Insgesamt haben seit Jahresbeginn knapp 17.100 Menschen die Meerenge überquert. Im Vorjahr waren es zu einem ähnlichen Zeitpunkt nur knapp 9500 Menschen. 27 von ihnen starben im November 2021, nachdem ihr Schlauchboot im Ärmelkanal gekentert war.
Strengere Kontrollen am Land
Dass die Überfahrten von Frankreich nach Großbritannien zugenommen haben, kann unter anderem mit den strengeren Kontrollen auf den Landwegen zu tun haben. Diese wurden seit dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU und dem Beginn der Corona-Pandemie verstärkt. Die Kontrolle über die eigenen Grenzen zu gewinnen, war eines der zentralen Versprechen der Brexit-Kampagne. Die Zunahme der Bootsflüchtlinge ist der konservativen Regierung nun ein Dorn im Auge.
Rishi Sunak und Liz Truss, die sich für die Nachfolge des scheidenden Premierministers Boris Johnson bewerben, wollen an dem Plan festhalten, Asylsuchende verschiedener Nationalitäten nach Ruanda ausfliegen zu lassen. Ein erster Flug wäre bereits geplant gewesen, wurde aber vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Mitte Juni per einstweiliger Verfügung gestoppt. Die Vereinten Nationen sehen darin einen Bruch internationalen Rechts.
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