Bundesamt für Asylwesen soll sich zur Bewältigung der Arbeit einschalten. Hunderte Kilometer ist die Polizei jede Woche unterwegs, um Aufgegriffene in die Bundesländer zu bringen.
Heftige Reaktionen hatte, wie berichtet, ein internes Schreiben bei der Exekutive im Westen Österreichs ausgelöst, wonach „die Abarbeitungskapazitäten an der Grenze im Burgenland derzeit nicht mehr ausreichen“.
Ansuchen in Tirol
Die Folge: Die Anträge von mehr als 200 Asylwerbern mussten am Wochenende in anderen Bundesländern erledigt werden. In 40 Fällen sind die Ansuchen der Flüchtlinge etwa nach Tirol umgeleitet worden. Die Registrierung aller neu ankommenden Migranten war angesichts der höchsten Aufgriffszahlen seit der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 von den Beamten im Burgenland allein nicht zu bewältigen.
Denn der Zeitaufwand ist enorm. Der Tätigkeitsbereich erstreckt sich von der Erstbefragung der Flüchtlinge bis zur Protokollierung ihrer Anträge im EDV-System für Asylverfahren. „60 bis 90 Minuten müssen im Schnitt für die Bearbeitung eines einzigen Falles einberechnet werden.“
50 Beamte ins Burgenland geschickt
Bei knapp 600 Aufgriffen an nur einem Tag sei die Abwicklung sämtlicher Anliegen für das vorhandene Personal nicht machbar, heißt es aus den Reihen der Exekutive. Mehr als 50 Polizisten hatte das Innenministerium zur Verstärkung bereits zu den Kollegen ins Burgenland geschickt.
„Das ist zu wenig. Benötigt werden 150 Beamte“, kritisieren SPÖ-nahe Personalvertreter. Manche Gewerkschafter wären aber auch damit nicht zufrieden. Sie drängen darauf, dass sich das Bundesamt für Asylwesen der Aufgabe zumindest teilweise annimmt. „Diese Behörde ist für diese Arbeit zuständig, und nicht die Polizei“, wird betont.
Immer mehr Aufgriffe
Die Belastung dürfte jedenfalls weiter wachsen. Seit Monaten werden die Aufgriffe stets mehr. Sind in den letzten sieben April-Tagen noch 549 Flüchtlinge im Burgenland gemeldet worden, so sprang die Zahl in den vergangenen beiden Wochen auf 2029 und 2424 in die Höhe – Tendenz steigend!
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.