Lisa-Maria Kellermayr

Mahnwache: Salzburger gedachten toter Ärztin

Knapp 150 Personen kamen zum Kajetanerplatz

(Bild: B. Grabner)

Ihr Tod schockt noch immer! Auch in Salzburg trafen sich am Dienstagabend knapp 150 Menschen zu einer Mahnwache für die verstorbene Ärztin Lisa-Maria Kellermayr. 

Im Schatten des Salzburger Justizgebäudes gedachte man am Dienstagabend Einer, der zu Lebzeiten keine Gerechtigkeit zu teil wurde. Der Tod von Lisa-Maria Kellermayr, jener Ärztin, die sich nach Online-Terror und Morddrohungen das Leben nahm, macht auch in der Mozartstadt tief betroffen. Kerzen und Blumen erinnerten an die selbstlose Ärztin, die während der Pandemie viele Coronakranke behandelt hatte. Nach der Schweigeminute erklang „Somewhere Over The Rainbow“.

Doch die rund 150 Teilnehmer würdigten nicht nur Kellermayers Einsatz als Ärztin. Sie fanden auch deutliche Worte zum Hass, der der Medizinerin von radikalen Verschwörungstheoretiker im Internet entgegenschwappte. Gefordert wurden etwa Zivilcourage in der digitalen Welt und eine effizientere Strafverfolgung bei Hassverbrechen im Netz. Auch das kolportierte Versagen der Behörden und der Ärztekammer in der Causa prangerten die Teilnehmer an.

Bemerkenswert: Obwohl viele Politiker an der Mahnwache teilnahmen, marschierte Landeshauptmann Haslauer, der gerade aus dem Chiemseehof gekommen war, einfach reaktionslos an ihr vorbei.