Nach Wartung
Turbine für Nord Stream 1 weiterhin in Deutschland
Die Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 befindet sich nach wie vor in Deutschland. Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werde sie am Mittwoch bei Siemens Energy in Mülheim an der Ruhr besichtigen, teilte Siemens Energy am Dienstag mit.
In einem Interview mit der kanadischen Zeitung „The Globe and Mail“ verteidigte Scholz die Lieferung, die wegen der Umgehung von Sanktionen umstritten ist. „Mit der Lieferung der Turbine haben wir Putins Bluff auffliegen lassen“, sagte er. „Er kann diesen Vorwand nicht mehr verwenden und keine technischen Gründe mehr für ausbleibenden Gaslieferungen ins Feld führen.“
„Keine Gefälligkeit gegenüber Gazprom“
Den wegen der Turbinen-Lieferungen unter Druck geratenen kanadischen Premierminister Justin Trudeau nahm Scholz in Schutz. „Für mich entbehrt die Kritik an Justin Trudeau und seiner Regierung jeglicher Grundlage“, betonte er. „Bei der Entscheidung, die Turbine zu liefern, handelt es sich wohl kaum um eine Gefälligkeit gegenüber Gazprom, sondern vielmehr um ein starkes Zeichen der Unterstützung für Deutschland und Europa.“
Russland liefert seit längerer Zeit deutlich weniger Gas durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 als technisch möglich wäre. Zur Begründung wird auf Probleme mit der Turbine verwiesen, deren Rückgabe sich nach der Wartung in Kanada seit Wochen verzögert.
Schröder für Inbetriebnahme von Nord Stream 2
Deutschlands Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder empfiehlt angesichts der Gaskrise die Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2. „Sie ist fertig. Wenn es wirklich eng wird, gibt es diese Pipeline, und mit beiden Nord-Stream-Pipelines gäbe es kein Versorgungsproblem für die deutsche Industrie und die deutschen Haushalte“, sagte das SPD-Mitglied in einem Interview mit dem Magazin „Stern“ und dem Sender „RTL/ntv“. Das sei die „einfachste Lösung“, erklärte Schröder.
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