Orasch-Sprecher glaubt an das Erreichen der 100.000 Passagiere am Klagenfurter Flughafen. Weitere am 17. Mai in Aussicht gestellte Flugstrecken sind nicht in Sicht...
Etwas mehr als zwei Monate ist es her, dass das SPÖ-Regierungsteam dem Ansinnen von ÖVP-Landesrat Martin Gruber, die Flughafenanteile zurückzukaufen („Call-Option“), eine Abfuhr erteilten. Und jetzt das!
Nur 29.049 Passagiere zählte der Airport unweit des Annabichler Friedhofs im ersten Halbjahr 2022. Blamable Zahlen, die kritische Fragen aufwerfen: Wie sollen die zugesicherten 100.000 Fluggäste für 2022 erreicht werden? Woher zaubert sie Lilihill-Boss Franz Peter Orasch?
Von Klagenfurt nach London, Dublin, Manchester und Brüssel
Unternehmenssprecher Gerhard Seifried ist da optimistisch: "Heute hält der Airport bei mehr als 40.000 Passagieren. Die Vorschau sieht einen dynamischen Anstieg der Zahlen vor. Etwa wegen der sehr gut gebuchten Sommercharter“, so Seifried. Andererseits kämen ab Herbst neue Flüge in europäische Städte hinzu:
Seifried: „Abgerechnet wird am Schluss." Man rechne, dass die Passagierzahl jenseits dieser 100.000er-Grenze liegen werde, meint der Orasch-Sprecher.
Leere Versprechen?
Was Seifried aber nicht sagt: Die Flüge starten erst im November. Was er auch nicht sagt: Orasch hat in der vertraulichen Regierungssitzung vom 17. Mai - neben den erwähnten vier Destinationen - ganz anderes angekündigt. Dies: „Ende Mai soll eine weitere Strecke zu einer europäischen Metropole sowie im Sommer zwei Strecken zu europäischen Hauptstädten dazukommen.“ Davon ist weit und breit keine Rede. Wen wundert’s, dass sich Landesrat Gruber die Call-Option weiter vorbehält?
„Passagierzahlen geben desaströses Bild ab“
Auch das Team Kärnten und die Grünen sind skeptisch. Grünen-Chefin Olga Voglauer: „Die Passagierzahlen geben ein desaströses Bild ab - daraus sind Konsequenzen zu ziehen. Es ist mir unverständlich, wieso nicht längst die Call-Option gezogen wurde.“ TK-Boss Gerhard Köfer kritisiert LH Peter Kaiser: „Das von ihm angekündigte Schweigen lehnen wir ab, es ist Offenheit gefragt. Zudem sind die Passagierzahlen mehr als besorgniserregend. Die Bürger haben ein Recht darauf, zu erfahren, was hinter den Kulissen läuft.“
Wohin biegt der Klagenfurter Flughafen ab, Richtung Erfolg oder in Richtung Niedergang? Die politische Debatte ist angesichts blamabler Passagierzahlen entbrannt: Köfer (TK), Voglauer (G).
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