Corona-Dunkelziffer

Land Salzburg fordert eindringlich zum Testen auf

Salzburg
03.08.2022 12:21

In Salzburg geht der Leiter des Corona-Managements des Landes, Oberst Peter Schinnerl, aufgrund der geringen Testaktivität in der Bevölkerung derzeit von einer hohen Dunkelziffer bei der Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen aus. „Wir sehen aktuell rund 300 bis 500 neue Fälle pro Tag, tatsächlich sollten es 1.200 bis 1.500 pro Tag sein“, sagte er am Mittwoch in einem Video-Pressegespräch.

Weil sich die aktuelle Omikron-Variante BA.5 gut mit den früheren Varianten BA.1 und BA.2 vergleichen lasse, ziehe man für die Einschätzung der Situation nun vielmehr Indikatoren wie die Hospitalisierungsrate oder die Daten aus den Abwasseranalysen heran. Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Beurteilung der Lage verliere hingegen an Bedeutung.

Schinnerl wiederholte am Mittwoch mehrfach das Mantra von der Eigenverantwortung und appellierte an die Menschen, sich nach Urlauben, Konzerten oder einem Abend in der Disco testen zu lassen. Gleiches gelte, bevor man Kontakt zu vulnerablen Gruppen habe. „Aus Angst vor der Quarantäne sind viele symptomatische Personen bisher nicht testen gegangen. Diese harte Tour der Quarantäne fällt jetzt weg“, sagte er. Verkehrsbeschränkungen seien verkraftbar, wenn man dafür am normalen Leben teilnehmen könne.

(Bild: THOMAS KIENZLE)

„Die Pandemie ist nicht vorbei“, warnte heute auch Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz. „Ich habe aber große Sorge, dass das in der Bevölkerung so ankommen könnte.“ Es gehe nun weniger darum Infektionen zu verhindern, sondern vulnerable Gruppen zu schützen. „Wir haben im Moment eine sehr ansteckende Variante, die in der überwiegenden Zahl der Fälle aber leichte Krankheitsverläufe zur Folge hat.“ Es gebe jedoch nach wie vor Todesfälle, schwere Verläufe und Folgen wie Long Covid.

„Wenn Infizierte die Verkehrsbeschränkungsregeln ignorieren, werden wir das schnell merken“, sagte Juhasz. Sie wies am Mittwoch nicht nur an das Einhalten der seit Beginn der Pandemie geltenden Grundregeln wie Handhygiene und Abstandhalten hin, auch dem Impfen komme nach wie vor ein hoher Stellenwert zu. Auch wenn das Nationale Impfgremium in Österreich die vierte Impfung erst für Personen über 65 Jahre und Risikogruppen empfiehlt, könne sich jederfrau oder jedermann beim Hausarzt beraten und auch impfen lassen. „Es wird niemand weggeschickt werden, wenn er sich den vierten Stich holt.“

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