Chef des Fasererzeugers rechnet damit, selbst im „worst case“ weiter produzieren zu können. Werk in Oberösterreich ist zu über 90% Selbstversorger.
Was ist, wenn es zu einem Gas-Stopp kommt? Auch wenn das Damoklesschwert zuletzt etwas aus der medialen Dauerpräsenz verschwunden ist, müssen Industrie-Bosse auf diese Frage nach wie vor ständig eine Antwort liefern. Und sie gehen damit ganz unterschiedlich um.
Während Voestalpine-Chef Herbert Eibensteiner Ende Juli verraten hatte, dass der Konzern aus Linz den Gas-Bedarf für drei Monate einlagern ließ, schweigt sich Lenzing-AG-Boss Stephan Sielaff lieber aus. „Ich möchte dazu keine konkreten Angaben machen“, sagte der Manager, als er bei der Präsentation der Halbjahres-Zahlen gefragt wurde, ob Lenzing Gas einspeichere.
Mit „sehr viel Licht, es gab aber auch Schatten“ beschrieb er die Zeit zwischen Jänner und Juni, in der der Umsatz des Fasererzeugers auf 1,294 Milliarden € kletterte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 auf 189 Millionen Euro. Sielaff macht sich deshalb keine Sorgen, rechnet mit „Rückenwind“ durch die Inbetriebnahme der Werke in Thailand und Brasilien.
Und was passiert, wenn es zu einem Gas-Stopp kommt? „Wir versuchen, uns bestmöglich auf die Situation einer akuten Energieknappheit vorzubereiten. Ich bin sehr positiv, dass wir weiter produzieren können“, so Sielaff. Nur drei der neun Werke sind in Europa, jenes in Heiligenkreuz sei stark von Gas abhängig. Der Standort Lenzing dagegen versorgt sich zu mehr als 90 Prozent selbst mit Energie.
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