Forscher alarmiert

So warm wie noch nie – Adria schon bei 28 Grad

Schon jetzt leiden Italiens Fischer unter den Folgen der Hitze - die Folgen der Klimakrise sind bereits unverkennbar.

(Bild: AP/Luca Bruno)

Angesichts der immer höher steigenden Meerestemperaturen schlagen nun Forscher Alarm. Das Tyrrhenische Meer an der westlichen Küste Italiens ist so warm wie noch nie. 30 Grad Höchstwert wurden im Süden und insbesondere nahe der Äolischen Inseln vor Sizilien gemeldet, berichtete Claudio Tei, Meteorologe des Lamma-Cnr-Konsortiums. Aber auch die Adria hat bereits Temperaturen von bis zu 28 Grad erreicht.

Die von Rekordtemperaturen belasteten Italiener finden auch im Meer kaum Erfrischung mehr. Grund dafür sind die anhaltenden Hitzewellen und die seit mehreren Monaten ausbleibenden Niederschläge.

Per Satellitenaufnahmen im Infrarotbereich beobachten die Forscher laufend die Entwicklung der Wassertemperaturen. Schon Ende Juli zeigten sich dabei im Mittelmeer Temperaturen, die bereits auf dem Niveau der bislang höchsten Werte liegen, die man bislang erst Ende August bis Anfang September erreicht hatte.

Grundlage für Qualleninvasionen
Vor allem das westliche Mittelmeer ist aktuell deutlich wärmer als normal: Wassertemperaturen von teilweise bis zu 30 Grad - das gab es früher im „Mediterraneo“ nicht. Welche Folgen die Klima-Veränderung auf lange Sicht haben wird, ist heute noch nicht absehbar. Die Experten warnen jedenfalls vor den Auswirkungen der „Tropikalisierung“ des Mittelmeers auf die Fischerei und auf bestimmte Arten von Korallen.

600 tropische Fischarten hätten sich bereits in den vergangenen Jahren im Mittelmeer verbreitet. Auch die Qualleninvasionen, die immer häufiger im Sommer gemeldet werden, seien ein Zeichen der klimatischen Änderungen, die das Mittelmeer belasten.

Massive Auswirkungen auf den Herbst
Eine unmittelbare Folge der Hitze steht aber auch bereits fest - und zwar für den Herbst. Durch die hohen Wassertemperaturen werden viele Herbststürme erwartet, die lokal sehr heftige Regenfälle mit sich bringen werden. Aber auch sogenannte Medicanes - also lokal begrenzte, tropenähnliche Wirbelstürme - schließen Experten nicht aus.