Grundstück-Deals

Täuschte Notar-Freundin bewusst die Behörden?

Salzburg
04.08.2022 08:30
Eine Pinzgauerin ist wohl in mehrere dubiose Grundstückskäufe verstrickt. Das Land prüft nun die Vorgänge, die Justiz ermittelt.

Sie ist vieles, aber sicherlich keine Bäuerin.“ Landwirt Peter Höller legte sich gegenüber der „Krone“ bereits vor Wochen fest, schoss sich scharf auf die Lebensgefährtin eines bekannten Pinzgauer Notars ein.

Zur Erinnerung: Der Piesendorfer hatte in einer finanziellen Notlage eine 2,5 Hektar große Wiese neben seinem Hof über ebendiesen Juristen verkauft. Dessen Lebensgefährtin ist mittlerweile Besitzerin der Grünfläche. Sie ist offenkundig keine Landwirtin. Dies wäre gesetzlich verpflichtend. Für die Behörden war dies jedoch kein Problem. Mehr noch: Die Frau war zeitweilig auch Besitzerin des Bauernhauses von Peter Höller. Der Pinzgauer kaufte das Anwesen jedoch im Jahr 2015 zurück. Und genau das könnte nun zum Problem für die Notarsfreundin und ihren Lebensgefährten werden.

Behörden winkten dubiose Vorgänge einfach durch
Die Frau verwendete offenbar die Hofstelle des Piesendorfer Bauernhauses für einen weiteren strittigen Flächenkauf im Pinzgau. Anders gesagt: Sie nutzte den Hof als Nachweis, eine Landwirtin zu sein. Allerdings gehörte ihr das Bauernhaus zu diesem Zeitpunkt seit mehreren Wochen nicht mehr – sondern eben dem Piesendorfer Bauern Peter Höller. Die Grundverkehrskommision winkten den Deal dennoch durch. „Wir prüfen die Vorgänge“, heißt es dazu aus dem Ressort von Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP). Es sei jedenfalls möglich, dass das ehemalige Rechtsgeschäft für nichtig erklärt wird. Dabei ging es um den Kauf einer sechs Hektar großen Liegenschaft im Oberpinzgau um 1,8 Millionen Euro. Landwirt Peter Höller hofft: „Endlich tut sich was. Ich will meine Wiese zurück.“

Die Ermittlungen gegen Bezirkshauptmann laufen
Die Salzburger SPÖ hat ob der dubiosen Vorgänge im Pinzgau die Justiz eingeschalten. Viele betroffene Landwirte schlossen sich an. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Linz gegen den Pinzgauer Bezirkshauptmann Bernhard Glatz – er war damals Vorsitzender der Grundverkehrskommission – und weitere Personen. „Der Skandal zieht immer weitere Kreise und zeigt immer mehr involvierte Personen, so auch Vertreter qualifizierter Rechtsberufe“, sagt SPÖ-Landtagsabgeordnete Karin Dollinger.

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