Rund 4.000 Kilometer hätten es beim Transcontinental Race für den steirischen Ultra-Radprofi Christoph Strasser zwischen Belgien und dem Schwarzen Meer werden sollen. Am Mittwoch erreichte der Kraubather als Schnellster das Ziel nach einer Fahrzeit von neun Tagen, 14 Stunden und 4.578 Kilometern mit mehr als 40.000 Höhenmetern. Der Steirer feierte beim „TCR“ eine Premiere, war er doch seit vorletzten Sonntag ganz auf sich alleine gestellt.
Christoph Strasser hat im Ultra-Cycling alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Darunter sechs Mal das Race Across America und er hat mehrere Weltrekorde aufgestellt. Seit 2002, als er in Fohnsdorf sein erstes 24h-Rennen bestritt, ist er Ultra-Radfahrer und der große Unterschied vom TCR zu allen bisherigen Rennen war: Betreuer waren immer an seiner Seite. Das war beim TCR, dem größten „Unsupported“-Rennen Europas, anders. „Es ist hier keine Unterstützung erlaubt. Ich musste die Routenplanung selbst machen, Quartiere zum Schlafen suchen, Essen selbst kaufen - meist in Tankstellen, Defekte am Rad beheben. Diese Erfahrung war unglaublich. Aber am meisten bin ich nach ganz vielen Tiefs über die starke Konkurrenz erstaunt. Das Podium hier könnte jederzeit das RAAM gewinnen“, sagte Christoph vor seiner Zielankunft.
Snickers, Cola und Weißbrot
Von Beginn weg orientierte sich Christoph an der Taktik, in den ersten Tagen möglichst viel zu schlafen. „Das ist natürlich relativ, denn vom Startsonntag eine Woche hindurch hielt ich mich brav an die drei Stunden Schlaf pro Nacht. Erst in den letzten Tagen reduzierte ich auf eine Stunde, da ich die Chance auf den Sieg witterte. Insgesamt habe ich vier Mal in Hotels und vier Mal im Schlafsack - auf Wiesen, in einem Buswartehäuschen in Tschechien oder auf einer Terrasse eines Einkaufszentrums geschlafen“, beschreibt Strasser, der jetzt endlich wieder sein normales Leben genießt. „Jetzt freu ich mich auf ein gutes Essen, denn in den letzten zehn Tagen gab’s nur Cola, Snickers und Weißbrot von der Tankstelle.“
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