Mitten in der Hitzewelle: Steirische Skigebiete schwitzen schon vor der kommenden Wintersaison. Die Energiekrise treibt die Kartenpreise nach oben.
Ganz schön ins Schwitzen kommen im Moment die Verantwortlichen in den steirischen Skigebieten. Grund dafür ist aber weniger die neuerliche Hitzewelle, vielmehr sind es die Gedanken an den anstehenden Winter. „Das ist eine wirklich schwierige Situation für uns alle und deshalb blicken wir mit äußerst gemischten Gefühlen in Richtung Winter. Unsere Energiekosten haben sich ja nahezu verdreifacht“, gibt etwa Präbichl-Chef Johann Roth unumwunden zu.
Bescheidenes Sparpotenzial
Für große Einsparungsmaßnahmen im Energiebereich fehle ihm jedenfalls die Fantasie, „zumindest in dem Umfang, dass es auch Sinn machen würde“. Die Kostenexplosion können die Skigebiete andererseits nicht zur Gänze schlucken und werden einen Teil an ihre Gäste weitergeben müssen. „Wir werden die Kartenpreise natürlich erhöhen müssen, und das in einem Ausmaß wie noch nie in den letzten Jahren“, sagt Roth.
Preissteigerung bis zehn Prozent erwartet
Wird man sich Österreichs Nationalsport im heurigen Winter also überhaupt noch leisten können? Eine Frage, die natürlich auch die Seilbahnbetreiber beschäftigt.
Die Preisgestaltung wird eine Gratwanderung, was wirtschaftlich notwendig ist und was andererseits dem Markt auch zumutbar ist.
Karl Fussi, Geschäftsführer am Kreischberg
Experten rechnen mit einer Preissteigerung von bis zu zehn Prozent. „Die Preisgestaltung wird eine Gratwanderung, was wirtschaftlich notwendig ist und was andererseits dem Markt auch zumutbar ist“, stellt Karl Fussi, Geschäftsführer am Kreischberg und im Lachtal, klar. Ob der unsicheren Situation werden die meisten Skigebiete deshalb erst im September ihre Preise bekannt geben.
Weniger Beschneiung, schmälere Pisten?
„Es wird auch bei uns teurer werden - wir bleiben aber sicher unter 70 Euro für die Tageskarte“, verspricht Planai-Chef Georg Bliem. Er hat eine Energie-Taskforce eingesetzt, die nun eine 43 Punkte umfassende Liste mit Einsparungspotenzial erarbeitet hat.
Darauf befindet sich eine Reduzierung der Pistenbreite genauso wie eine Reduktion der Beschneiung oder ein verspäteter Saisonstart. „Genauso überlegen wir auch, den Seilbahnbetrieb statt um 8.15 erst um 8.45 Uhr zu starten - all diese Punkte werden wir jetzt diskutieren. Wir wissen, dass wir in der Verantwortung stehen und etwas tun müssen.“ Allein die Stromkosten der Planaibahnen beliefen sich schon bisher auf drei Millionen Euro pro Jahr und werden sich jetzt natürlich kräftig erhöhen.
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